Von: bba
Bozen – Gleich ist nicht immer gleich: Das kann wohl jeder bestätigen, der verschiedene Dienstleistungen in unterschiedlichen Einrichtungen erlebt hat. Wenn die Unterschiede auch gering sind, so können sie doch maßgeblich sein. Deshalb war es den sieben Labors und dem Labor für Mikrobiologie des Südtiroler Sanitätsbetriebes wichtig, ihre Abläufe zu vereinheitlichen – eine ISO-Akkreditierung ist nun der Lohn der Mühe.
Stefan Platzgummer, Primar des Labors im Gesundheitsbezirk Meran und Koordinator der Laboratorien in Südtirol, ist sichtlich stolz auf diese Auszeichnung, die in Italien bisher nur an wenige Einrichtungen vergeben wurde: „Wir haben uns um die Akkreditierung ISO 15189 für medizinische Laborprozesse beworben und in einer Arbeitsgruppe unter der Führung von Christina Troi und Ludwig Moroder alle notwendigen Schritte zum Erreichen dieses Ziels unternommen. Diese Auszeichnung bekommt man erst nach strengen Kontrollen – wir haben drei Jahre lang sämtliche Abläufe genauestens unter die Lupe genommen und Änderungen durchgeführt. Von der Annahme der Blutprobe bis zur endgültigen Befundausgabe wurde der gesamte Prozess durchleuchtet. So werden immer tägliche Qualitätskontrollen durchgeführt, bevor Befunde ausgegeben werden, um so den Patientinnen und Patienten das bestmögliche Ergebnis zu garantieren.“
Aber auch vermeintliche „Kleinigkeiten“ wie die Transportwege der vielen kleinen Blutröhrchen, die täglich von den einzelnen Blutabnahmestellen in die Laboratorien kommen, wurden analysiert: Es ist eben nicht egal, ob ein Teil der Proben zu völlig anderen Bedingungen als der Rest im Krankenhaus ankommt. Auch die sogenannten „Referenzwerte“, die auf ein Über- oder Unterschreiten der Normalwerte hinweisen, sind nun vereinheitlicht worden. „Dabei haben wir uns immer wieder getroffen, um das Beste, das über die Jahre hinweg schon in den einzelnen Labors erarbeitet wurde, zu behalten und auch für die anderen Labors einzuführen. Insgesamt ist es so zu einem deutlichen verbesserten Informationsaustausch und zu einer Verbesserung der Abläufe gekommen – wovon letztendlich der Patient profitiert“, so Platzgummer. Gemeinsam beschloss man auch, dass nicht mehr alles überall analysiert wird – es wurden Schwerpunktzentren definiert, in denen das Know-how gebündelt wird. Der Patient selbst merkt davon nichts, denn sein Befund ist wie bisher am gleichen Ort abholbereit.
Durch diese gemeinsamen Treffen konnten auch Ankäufe bezirksübergreifend besprochen und getätigt werden. Der geschäftsführende Generaldirektor Thomas Lanthaler freut sich über diesen Qualitätssprung: „Die ISO-Akkreditierung, die alle sieben Krankenhauslabors und das Labor für Mikrobiologie und Virologie in Bozen nun erhalten haben, mag auf den ersten Blick vielleicht wenig bedeutend scheinen: Jedoch beweist sie, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit großem Einsatz an der Verbesserung der Dienste und an der Erreichung eines hohen Qualitätsniveaus arbeiten. Einen so komplexen Prozess wie jenen der Anerkennung positiv zu durchlaufen, ist eine große Leistung. Ich bin überzeugt, dass diese Akkreditierung Patienten und Mitarbeitern optimale Ergebnisse garantiert, wovon alle profitieren.“