Von: luk
Brixen – Am vergangenen Freitag stattete die Landesrätin für Sozialwesen Waltraud Deeg dem Südtiroler Kinderdorf einen Besuch ab. In familiärer Atomsphäre wurden der Landesrätin die Dienste des Kinderdorfes vorgestellt und über die aktuellen Herausforderungen im Kinder- und Jugendschutz gesprochen. Für das Kinderdorf eine wunderbare Gelegenheit, zumal die Landesrätin mit großem Interesse den Ausführungen folgte.
Zusammen mit dem Ehrenobmann Walter Mitterrutzner, der neuen Obfrau Sabina Frei, deren Stellvertreterin Margit Tauber und drei Bereichsleitern des Kinderdorfes wurden eine Jugendwohngemeinschaft, die einzige Kinderdorffamilie und der Sitz der Mobilen Familienarbeit besichtigt. Frau Deeg bekam dabei einen guten Einblick in die Entwicklung des Kinderdorfes der letzten Jahre.
Gezeigt wurde der professionelle Aufbau der Dienste, deren freundliche Atmosphäre und ebenso welche Probleme sich in den vergangenen Jahren aufgetan haben. Es brauche mehr therapeutische Plätze, und das nicht nur für Jugendliche ab 14 Jahren. Immer mehr jüngere Kinder hätten eine solche therapeutische Begleitung nötig. Gleichzeitig sei zu beobachten, dass es eine zunehmend intensivere sozialpädagogische Betreuung für Kindern und Jugendlichen brauche. Für Kinder unter sechs Jahren braucht es für die Zukunft ein passendes Angebot. Zum Teil werden heute Zwei- oder dreijährige in Kinderwohngruppen mit acht Betreuten aufgenommen, was keine passende Lösung ist. Das stellt das Südtiroler Kinderdorf vor neue Herausforderungen, erklärte dessen Leitung.
Die Mobile Familienarbeit im Südtiroler Kinderdorf leistet seit Jahren eine große unterstützende Arbeit für Familien in Krisensituationen. Trotzdem muss das Kinderdorf diesen Dienst zur Hälfte durch Eigenmittel finanzieren. Das ist auf lange Sicht wirtschaftlich problematisch und hier muss unmittelbar eine Lösung gefunden werden, um diesen Dienst dauerhaft zu sichern.
Die Landesrätin war beeindruckt über die Vielfalt des Angebotes und die Herausforderungen, die zu bewältigen sind. Sie lobte die professionelle Arbeit des Teams. „Es ist wichtig, dass sowohl Kindern und Jugendlichen als auch Familien in schwierigen Situationen die Möglichkeit geboten wird, sich an jemanden wenden können, der ihnen zuhört, der ihnen weiterhilft, für sie da ist. Das Südtiroler Kinderdorf leistet hierbei in unserem Land einen ungemein wichtigen Dienst. Umso mehr habe ich mich gefreut, bei dem Treffen in Brixen einen Einblick in die Struktur und den Dienst selbst zu erhalten.“ so die Landesrätin Waltraud Deeg.