Von: mk
Bozen – Der Präsident des Kollegiums der Bauunternehmer, Michael Auer, appelliert in einem offenen Brief an seine Mitglieder und an deren Mitarbeiter. Nachdem das Coronavirus seit Mitte März das Leben in Südtirol auf den Kopf gestellt hat und sich Arbeitsweise und Alltag radikal geändert haben, gehe es nun darum, zu lernen, mit dem Virus zu leben. Es folgt der Brief im Wortlaut:
Als Kollegium der Bauunternehmer arbeiten wir jeden Tag an der Lösung der verschiedensten Probleme und Schwierigkeiten. Wir sind deshalb im ständigen und engen Kontakt mit den Sozialpartnern der Bauwirtschaft. Denn in dieser Phase gibt es nur ein Ziel: „Gemeinsam müssen wir an einem Strang ziehen und alles tun, um aus der Krise zu kommen! Zum Wohle unserer Unternehmen, unserer Mitarbeiter und deren Familien.“
Gerne würde ich Euch nur über Erfolge berichten können, jedoch ist nicht alles gelungen, was wir uns wünschten. Bereits von Anfang an haben wir versucht als Verband, sei es territorial als auch national, den ATECO Kodex 41 (Hochbau) in die Liste der zulässigen Kodexe aufnehmen zu lassen. In diesem Sinne haben wir überall auf die strategische Wichtigkeit des Hochbaus hingewiesen, einer der zentralen Wirtschaftsmotoren des Landes. Einiges konnten wir, auch dank unserer lokalen und nationalen Politiker, erreichen, leider nicht alles. Nun wird sich der ATECO Kodex 41 (Hochbau) mit 4. Mai komplett öffnen und somit auf allen Baustellen wieder volle Produktivität möglich machen.
Vieles hat sehr gut funktioniert. Als Beispiel möchte ich dazu die Richtlinie des paritätischen Komitees zur Sicherheit am Arbeitsplatz im Umgang mit COVID19 nennen, welche das paritätische Komitee und die Sozialpartner der Bauwirtschaft erarbeitet haben. Dieser Leitfaden ist Vorbild für viele andere Leitfäden auf nationaler Ebene. Wir hier in Südtirol haben dazu eine Vorreiterrolle eingenommen. Mittlerweile wurde dazu auch schon die aktualisierte Version 2.0 veröffentlicht. An diese müssen wir uns halten.
Nun liegt es aber an uns und unserer Eigenverantwortung, dass unsere Baustellen offenbleiben und es nicht zu einem neuerlichen Anstieg der Fallzahlen und somit zu einem möglicherweise zweiten Lockdown mit noch schwerwiegenderen Auswirkungen kommt.
Leider muss ich informieren, dass an unseren Verband in den vergangenen Tagen und Wochen einige Hinweise über den nicht korrekten oder Nichtgebrauch der vorgesehenen Schutzausrüstung herangetragen worden sind. Die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben wird auch von den Ordnungskräften überprüft werden.
Deshalb mein Appell an Euch, liebe Unternehmer und Mitarbeiter in unseren Bauunternehmen: „Es steht zu viel auf dem Spiel, nicht zuletzt unsere Zukunft! Es ist ein Privileg arbeiten zu können. Jeder hat eine Verpflichtung, mit der es verantwortungsbewusst umzugehen gilt.“ Nicht nur die Glaubwürdigkeit und das damit zusammenhängende Image des gesamten Bausektors, sondern auch unsere Sicherheit stehen auf dem Spiel! Und diese hat für uns alle oberste Priorität! Wir alle wollen keinen Rückfall, keinen weiteren Lockdown! Wir alle, auch unsere Mitarbeiter, sind in Ihrer Eigenverantwortung gefragt.
Deshalb: Halten wir uns alle – Unternehmer und Mitarbeiter – an die vorgesehenen Sicherheitsbestimmungen und achten wir darauf, dass diese von uns und unseren Mitarbeitern auch korrekt umgesetzt werden. Dies kommt allen Baumenschen zugute!
In diesem Zusammenhang möchte ich mich abschließend bei allen, allen voran der Task Force Corona des Baukollegiums sowie auch jener des Unternehmerverbandes Südtirol, sehr herzlich bedanken. Für mich als Präsident des Baukollegiums ist es schön zu sehen, dass die Unternehmer und Mitarbeiter des Verbandes hinter mir stehen. Dafür danke ich Euch!
Gemeinsam haben wir schon einiges erreicht, wenn auch nicht alles. Nun müssen wir gemeinsam dranbleiben, unsere Verantwortung als Unternehmer tragen, alle zusammen positiv in die Zukunft blicken und lernen, mit Corona und der neuartigen Situation bestmöglich zu leben.
Ich kann Euch jedenfalls versprechen, dass wir als Baukollegium dranbleiben werden und alles dafür tun werden, dass so schnell wie möglich die weiteren Rahmenbedingungen für ein gutes und sicheres Arbeiten geschaffen werden! Ich danke Euch bereits im Vorfeld für Eure wertvolle Mitarbeit und verbleibe mit den besten Grüßen und bleibt gesund!