Handlungsappell an die Südtiroler Politik

Medizinisches Cannabis in Südtirol

Montag, 02. Dezember 2019 | 12:06 Uhr

Am Samstag ist die Tagung „Medizinisches Cannabis: mehr Lebensqualität für Patienten der Palliativmedizin“ erfolgreich zu Ende gegangen. Es waren 200 Teilnehmer anwesend, darunter auch mehrere Ärzte, heißt es vonseiten der Veranstalter in einer Aussendung.

Nach den Fachreferaten wurde die Situation in Südtirol beleuchtet, Südtiroler Ärzte sprachen über ihre Erfahrung mit medizinischen Cannabis in der ärztlichen Praxis. Danach folgte eine Diskussion über die Zukunft von Cannabis in der Medizin. Es wurde allgemein und auch auf Südtirol bezogen ein Handlungsbedarf festgestellt.

Ureigenste Aufgabe der Medizin sei es, die Schmerzen der Patienten zu lindern. Dazu seien alle zur Verfügung stehenden Mitteln einzusetzen. Das Recht des Patienten auf umfassende Hilfe gilt es in den Mittelpunkt zu stellen. Als Ergebnis der Tagung wurde ein Handlungsappell an die Südtiroler Politik, an die Verwaltung und an den Sanitätsbetrieb definiert.

Das besondere an der Tagung war, dass neben den Ärzten auch direkt Betroffene, also Cannabis-Patienten zu Wort gekommen sind. Sie alle leiden an chronisch unheilbaren Krankheiten und tragen alle ihr eigenes Schicksal. Sie haben auf ihre positiven Erfahrungen mit Cannabis aufmerksam gemacht.

Die anwesenden Ärzte aus Südtirol, Dr. Roberto Pittini – Anästhesist, Schmerztherapeut im Gesundheitssprengel Meran, Dr. Massimo Bernardo – Primar des Dienstes Hospice und Palliative Care im Krankenhaus Bozen und Dr. Francesco Teatini – Primar der Abteilung Neurologie im Krankenhaus Bozen waren mit dem Ergebnis der Tagung sehr zufrieden: Sie alle sehen in medizinischen Cannabis ein großes Potential. Damit sich dieses aber entfalten kann, sei noch sehr viel Sensibilisierungs- und Informationsarbeit notwendig.

 

Von: luk

Bezirk: Bozen