Sechs Bereiche bewertet

Meran wird KlimaGemeinde

Montag, 23. Oktober 2017 | 12:22 Uhr

Meran – Am 6. November überprüft die Klimahaus Agentur die bisherige Klimapolitik der Gemeinde Meran. Wird die über 100 Seiten lange Checkliste, die von den Mitarbeitendes des Amts für Umwelt in den letzten Monaten ausgefüllt wurde, positiv bewertet, dann steht der Zertifizierung Merans als „KlimaGemeinde“ nichts mehr im Wege.

Das Programm „KlimaGemeinde“ ist eine Initiative der Agentur für Energie Südtirol – KlimaHaus und soll Gemeinden und dem Land Südtirol helfen, die Klimaschutzziele zu erreichen. Es lehnt sich an das EU-weite Programm „European Energy Award“ an. Unterstützt und bewertet wird dabei allein das Handeln der Gemeinde, d.h. ob die Fahrzeuge der Gemeinde mit herkömmlichen Treibstoffen oder mit Strom betrieben werden, wie viel die Gemeinde in die energetische Sanierung ihrer eigenen Gebäude investiert oder wie das Thema Klimaschutz im Organigramm der Gemeinde verankert ist.

Bei der Zertifizierung werden daher sechs Bereiche bewertet:

Entwicklungsplanung und Raumordnung
Gemeindeeigene Gebäude und Anlagen
Versorgung und Entsorgung
Mobilität
Interne Organisation
Kommunikation und Kooperation

Grundgedanke der Zertifizierung „KlimaGemeinde“ ist es, dass Kommunen eine Vorbildfunktion haben und darin bestärkt werden müssen mit gutem Beispiel voranzugehen. In den vergangenen Monaten hat das Amt für Umwelt eine rund 100 Seiten umfassende Checkliste ausgefüllt. Darin wurde erfasst, welche Maßnahmen und Projekte die Gemeinde bereits umgesetzt oder in Planung hat. Dazu zählen unter anderem die energetische Sanierung der Mittelschule Karl Wolf, der Grundschule Galilei-Wolkenstein und des Kindergartens Maria Trost oder der Austausch von 150 thermostatischen Ventilen und von sieben Heizungspumpen in den Schulen Erckert-Negrelli.Das Amt für Umwelt hat zugleich einen Stadtratsbeschluss erarbeitet, der das Verfahren der Zertifizierung einleitet. Im Beschluss sind außerdem für alle sechs Bereiche Maßnahmen genannt, die kurz- und mittelfristig umgesetzt werden. Eine Maßnahme richtet sich direkt an die Mitarbeitenden der Gemeinde. „Unsere Schulwärter, Gärtner und Haustechniker besuchen eine Weiterbildung zu den technischen Anlagen der Gemeinde, damit durch eine fachgerechte Bedienung möglichst viel Energie eingespart wird“, so Nerio Zaccaria, Stadtrat für Personal und Gemeindeeigentum.

Beim Audit am 6. November werden die Experten der Klimahaus Agentur zwei Bereiche vor Ort unter die Lupe nehmen: Bruno Montali, Energymanager der Gemeinde Meran, wird die umgesetzten Sensibilisierungsmaßnahmen, wie die Teilnahme am alpenweiten Projekt 100max oder die direkten Förderungen für die MeranerInnen wie Thermografie und Heizungscheck, vorstellen. Anschließend wird die Klimahaus-Agentur gemeinsam mit dem Energieversorger alperia die Fernwärme-Zentrale in Sinich besuchen und sich ein Bild über die bisherige Einsparung von CO2 und Feinstaub machen.

„Wir erwarten uns mit dieser Zertifizierung die Einstufung ‚Bronze’“, so Madeleine Rohrer, Umweltstadträtin. „Ziel ist es, in den nächsten Jahren die Auszeichnung KlimaGemeinde Silber zu erhalten“. Als erste Südtiroler Gemeinde hat Sand in Taufers 2015 die Zertifizierung als KlimaGemeinde erhalten. Die Zertifizierung „KlimaGemeinde“ ist eine Ergänzung zum Initiative „Bürgermeisterkonvent“, an der die Gemeinde Meran seit 2014 teilnimmt. Darin werden die auf dem Gebiet der Gemeinde ausgestoßenen Emissionen pro EinwohnerIn berechnet. Die Südtiroler Klimastrategie sieht vor, dass die CO2-Emissionen je Einwohner bis 2020 auf vier Tonnen pro Jahr und bis 2050 auf 1,5 Tonnen pro Jahr gesenkt werden.

Von: luk

Bezirk: Burggrafenamt