Von: mk
Innsbruck – Nach der heutigen Ratssitzung im Nationalpark Hohe Tauern meldet sich Tirols Landeshauptmannstellvertreterin Ingrid Felipe mit einer Einladung und einem Appell an die Bundesregierung zu Wort. Der Terminkalender der frisch gebackenen Chefin des größten Naturschutzgebiets Mitteleuropas ließ eine Teilnahme von Bundesministerin Elisabeth Köstinger gestern nicht zu. „Gerne hätten wir ihr die herausragende Zusammenarbeit der PartnerInnen in Tirol, Salzburg und Kärnten persönlich vorgestellt“, bedauert die Tiroler Landeshauptmannstellvertreteri n und betont zugleich, dass das Ministerium wie auch bisher durch den Sektionschef dennoch bestens vertreten war. „Neben der klassischen Naturschutzarbeit erbringt der Nationalpark in allen drei Ländern hervorragende Arbeit in Sachen Erhaltung der Kulturlandschaft, Umweltbildung aber auch Regionalentwicklung und Tourismus.“ Die Weiterentwicklung des einzigartigen Schutzgebiets sei freilich mit Kosten verbunden: „Zusammengenommen rund elf Millionen Euro investierten Länder und Bund – aber auch die Europäische Union über die Förderschiene „Ländliche Entwicklung“ und das LIFE-Programm im Jahr 2017 in den Nationalpark Hohe Tauern“, berichtet die Umweltlandesrätin.
„Nach einem Gespräch, das ich mit Daniel Calleja, dem Leiter der DG Environment der Europäischen Kommission, Ende letzten Jahres geführt habe, könnte der Geldfluss aus letztgenannten EU-Töpfen jedoch bald versiegen. Diese Budgets sind aufgrund des anstehenden Brexits alles andere als gesichert“, sorgt sich LHStvin Felipe. Gerne hätte Sie Bundesministerin Köstinger persönlich davon berichtet. „Calleja hat um die Unterstützung der Mitgliedsstaaten zur Fortführung dieser Programme gebeten. Effektiv gelingt das sicherlich dann, wenn wir die tollen Projekte, die mit den EU-Geldern umgesetzt werden können, auf europäischer Ebene breit präsentieren und bewerben. Ich ersuche also Frau Ministerin Köstinger um Unterstützung bei dieser wichtigen Sache“, appelliert Felipe und lädt die gebürtige Kärntnerin zu einem baldigen gemeinsamen Besuch in den Nationalpark Hohe Tauern ein. Nicht zuletzt der EU-Ratsvorsitz in der zweiten Jahreshälfte böte eine hervorragende Gelegenheit für Publicity: „Dort müssen wir gemeinsam für eine unbedingte Fortsetzung der EU-basierten Fördermöglichkeiten werben. Nur so können wir die bestehende Arbeit im Nationalpark Hohe Tauern aber auch andernorts, am Tiroler Lech zum Beispiel, sicherstellen!“