Von: mk
Brixen – Bereits seit ein paar Jahren laufen Bestrebungen im Rahmen des LEADER-Programms auch für Afers einen attraktiven Rund- und Themenweg zu gestalten. Im Frühjahr hat diese Vorarbeit Früchte getragen: Unter der Trägerschaft der Gemeinde Brixen wurde ein Förderprojekt eingereicht, das kürzlich genehmigt wurde: Mit einem Gesamtbudget von rund 66.000 Euro und einem Fördermittelanteil von rund 52.000 Euro (80 Prozent) soll in den nächsten Monaten ein attraktiver Rund- und Themenweg in der Brixner Bergfraktion entstehen.
Die Aferer Seite des Ploseberges ist bis heute noch sehr ländlich geprägt. Viele kleine landwirtschaftliche Betriebe bieten den Bauern oft nur einen Nebenerwerb. Der Großteil der arbeitenden Bevölkerung pendelt zur Arbeit in die Stadt nach Brixen. Seit einigen Jahren ist jedoch etwas Bewegung in die Entwicklung am Berg gekommen. Einige attraktive Hotelbetriebe und auch die neue Pfannspitzbahn haben das Ihrige dazu beigetragen und seit Herbst 2016 ist auch das LEADER-Programm am Berg aktiv.
„Von Beginn der LEADER-Periode, also schon seit mehr als fünf Jahren, ist es uns ein Anliegen, auch in Afers einen attraktiven Rundweg zu realisieren. Dabei haben wir gar einiges zu bieten: Neben gelebtem Brauchtum und bäuerlichen Traditionen ist auch das Bergpanorama und die Aussicht einmalig!“, meint Martin Prader, der lokale Vertreter von Afers in der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Eisacktaler Dolomiten. Die ursprüngliche Idee stammte von Florian Frener, wobei insbesondere alte, noch intakte Handwerksstrukturen in Szene gesetzt und dadurch für die Nachwelt erhalten werden sollten.
Das LEADER-Programm dient in erster Linie der Förderung stark ländlich geprägter Gebiete. Aus diesem Grund sind auch der Ploseberg und insbesondere die Aferer Seite Teil des LEADER-Gebietes der Eisacktaler Dolomiten. „Es war uns von Beginn der Planungen an ein Anliegen, insbesondere die strukturschwachen Bergfraktionen der Gemeinde mit Unterstützung von LEADER zu fördern“, erläutert Stadtrat Andreas Jungmann. Neben verschiedenen Projekten in und um St. Andrä seien deshalb insbesondere die Projekte in Afers und am Ploseberg sehr wichtig.
Eine Arbeitsgruppe rund um Martin Prader und Planer Stefan Gasser hat sich mit Unterstützung der Gemeinde Brixen an die Planung des Rundweges gemacht. Das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen: Ein rund zehn Kilometer langer Rundweg, der zur Gänze auf bestehenden Wegen verläuft, verbindet den Hauptort St. Georg mit den Höfen von Innerafers und dem Talboden des Aferer Tals. „Der Weg soll die aktuell wenig begangene und dementsprechend schwach erschlossene Gegend sanft beleben und für Erholungssuchende und Spaziergänger attraktiv und einladend präsentieren. Der Weg ermöglicht eine intensive Erkundung der liebevoll auf traditionelle Weise gepflegten, ruralen Landschaft an der sonnenverwöhnten Südflanke des Plosestocks sowie des schattigen Aferer Tals. Einheimische aber auch Gäste, welche Ruhe und Ursprünglichkeit zusammen mit einem eindrucksvollen Dolomiten-Panorama suchen, werden entlang des Aferer Rundwegs mit Sicherheit fündig“, schreibt Planer Stefan Gasser in seinem Projektbericht. Der Besucher soll Gelegenheit bekommen, sich mit dem Thema „Wirtschaften am Berg – Tradition & Perspektive“ auseinanderzusetzen. Konkret werden im Rahmen des Förderprojektes verschiedene Abschnitte der bestehenden und der für den Rundweg genutzten Wege instandgesetzt sowie verschiedene Themen und Hinweisschilder entlang des Weges aufgestellt.
Neben dem Rundweg wurde in Afers kürzlich auch ein weiteres LEADER-Projekt realisiert: beim Hendlingerhof konnte in Absprache mit dem Grundbesitzer und mit Unterstützung der Gemeinde Brixen, der Brixen Tourismus Genossenschaft und allem voran durch die Trägerschaft des Forstinspektorates Brixen ein Waldspielplatzes errichtet werden. Finanziert wurde das Projekt im Rahmen des ordentlichen Programms zur Entwicklung des ländlichen Raumes der Aut. Prov. Bozen – Südtirol (ELR), da es mit einem Umfang von rund 15.000 Euro etwas zu klein für ein LEADER-Projekt gewesen wäre. Afers kann also demnächst mit zwei weiteren Attraktionen aufwarten, und diese sind nicht nur für die Touristen da, ganz im Gegenteil: vor allem für die örtliche Bevölkerung!