Von: luk
Bozen – Seit dem Windwurfereignis VAIA im Oktober 2018 mit dem Anfall von 1.500.000 Volumensfestmeter Sturmholz beobachtet die Forstbehörde intensiv die Entwicklung der Borkenkäfer. Besondere Aufmerksamkeit gilt dem Ips typographus, allgemein Buchdrucker oder Großer achtzähniger Fichtenborkenkäfer genannt.
Dieser Borkenkäfer gilt als das wichtigste spezifische Schadinsekt der Fichte. Er greift sowohl geschwächte Pflanzen an, als auch liegende Bäume, solange diese genügend Wasser enthalten und bringt die Bäume zum Absterben. Dieser Käfer ist im montanen Bereich in der Lage, zwei Generationen pro Jahr zu vollenden, und im subalpinen Bereich entwickelt er eine Generation pro Jahr. Die riesige Menge an liegenden Bäumen bildet ein optimales Substrat für diesen Borkenkäfer und ist Grundstein für eine eventuelle Massenvermehrung. Auch Bäume, die am Rande der Windwurfflächen stocken – so genannte Randbäume – sind infolge der plötzlichen, starken Sonneneinstrahlung stark gefährdet.
“Die zügig voranschreitenden Aufräumarbeiten nach dem Sturmereignis Vaja und nach den Schneedruckschäden im letzten Jahr tragen ganz entscheidend dazu bei, eine Ausbreitung des Borkenkäfers einzudämmen”, unterstreicht der zuständige Landesrat Arnold Schuler. Dies sei nur möglich, weil alle Beteiligten im Land effizient zusammenarbeiten. Beide Ereignisse hätten die Bedeutung des Waldes und seines nachhaltigen Schutzes umso deutlicher gemacht. “Es gilt aber, weiterhin aufmerksam zu bleiben und die Situation kontinuierlich zu beobachten”, erklärt Schuler.
Nützliche Informationen und Tipps zum Fichtenborkenkäfer sind im neuen Faltblatt “Der Fichtenborkenkäfer nach VAIA” enthalten, das das Landesamt für Forstplanung der Landesabteilung Forstwirtschaft zum Fichtenborkenkäfer herausgegeben hat. Es kann auf den Webseiten des Landes zum Thema Forstwirtschaft in der Rubrik “Im Fokus” eingesehen werden.