Was in Zukunft nötig ist

Nicht drei, sondern vier „D“

Montag, 15. Januar 2024 | 12:14 Uhr

Bozen – „Dekarbonisierung, Digitalisierung, Demografischer Wandel, aber eben auch Demokratie – das sind die großen Herausforderungen für 2024 und darüber hinaus“, sagt AFI-Präsident Andreas Dorigoni. Mit der LabourAcademy habe das Arbeitsförderungsinstitut im vergangenen Jahr bereits thematisch wertvolle Vorarbeit geleistet.

Dekarbonisierung, Digitalisierung und Demografie – das sind die drei D‘s bzw. die Herausforderungen, denen man sich im Jahr 2024 stellen muss, so der Präsident des Südtiroler Unternehmerverbandes Heiner Oberrauch vor genau einer Woche beim traditionellen Unternehmerempfang in der Firma Duka in Brixen.

„Diese Einschätzung zu den künftigen Herausforderungen teilen wir als Arbeitsförderungsinstitut vollinhaltlich“, betont AFI-Präsident Andreas Dorigoni, „wir möchten allerdings ein viertes „D“ hinzufügen, nämlich Demokratie, sowohl auf der Makro- als auch der Mikroebene“.

In der Tat ist der politische Geist, der sich in Teilen Europas mit populistischen und autoritären Regierungen breit macht und der die in jahrzehntelangem Kampf erworbenen und durch die Verfassung garantierten Rechte zu untergraben droht, sehr besorgniserregend. Aber es gibt auch eine Mikrodimension der Demokratie, verstanden als Sozialpartnerschaft und Mitbestimmung in den Betrieben – ein Thema, das in Italien leider noch wenig vertieft und entwickelt ist.

Um zu verstehen, welche Dynamiken von den vier „D“ ausgehen und darauf entsprechende arbeitnehmergerechte Antworten zu finden, hat das AFI im Jahr 2023 die Weiterbildungsreihe LabourAcademy ins Leben gerufen – ein Schulungskurs, der sich an junge Gewerkschaftsvertreter:innen richtete. Den Abschluss des Seminarzyklus bildete ein Workshop, in welchem konkrete Ideen und Vorschläge für die Gestaltung des Transformationsprozesses in Südtirol entwickelt wurden.

„Beim vierten „D“ bzw. beim Thema Demokratie haben wir uns gefragt, wie die Partizipation in den Unternehmen in Europa geregelt ist, wir haben uns damit befasst, wie die Mitbestimmungsrechte der „Einheitlichen Gewerkschaftsvertretungen“ (EGV-RSU) in Italien aussehen bzw. wie diese gesichert und erweitert werden könnten“, ergänzt AFI-Direktor Stefan Perini. „Diese Ideen wurden anschließend in den Abschlussbericht der LabourAcademy eingearbeitet. Dieser kann als Kompass betrachtet werden, um die vier Treiber der Zukunft des Arbeit besser zu verstehen.“

Von: mk

Bezirk: Bozen

Kommentare
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Faktenchecker
4 Monate 2 Tage

Demokratie vorneweg. Sonst wird der Rest auch nichts.

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