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“Nicht nur im, sondern auch am Betrieb arbeiten”

Freitag, 06. Dezember 2019 | 23:16 Uhr

Bruneck – Unternehmensberaterin Sabine Fischer referierte bei der lvh-Bezirksversammlung des Oberpustertals über die Optimierungsmöglichkeiten von Betrieben. Weitere Themen waren unter anderem die anstehenden Gemeinderatswahlen und die Nachhaltigkeit.

Die starke Vertretung der Handwerker in den Gemeindestuben, das Motivieren von Jugendlichen für technische Berufe und die strategischen Entscheidungen im Handwerksbetrieb: Das waren die drei zentralen Punkte der lvh-Bezirksversammlung im Oberpustertal. Bezirksobmann Dieter Happacher hieß im Namen vom Gastgeber und lvh-Ortsobmann Erhard Stoll die zahlreich anwesenden Handwerker sowie lvh-Vizepräsident Hannes Mussak, Vizedirektor Walter Pöhl, Landtagsabgeordneten Gert Lanz und Unternehmensberaterin Sabine Fischer herzlich willkommen.

Happacher berichtete über Erfolge, aber auch noch offene Baustellen, die der Bezirksausschuss derzeit auf seiner Agenda hat. „Positiv ist, dass die Gesellschaft insgesamt für das Handwerk und allgemein für praktische Berufe offener geworden ist und die Wertschätzung dafür steigt“, stellte er fest. Auch in der Landesregierung habe man mit Landesrat Philipp Achammer einen Ansprechpartner, der den Weckruf des Handwerks ernst nehme. Konkret sei zu nennen, sagte der Bezirksobmann, dass im nächsten Jahr, mit der auch von unserem Bezirksausschuss angeregten Einrichtung des praxisbezogenen Talentcenters in Bozen, ein computergestütztes Testverfahren für Stärken, Interessen und Potentiale aller Südtiroler Jugendlichen eingerichtet wird. Erfreulich sei auch, dass das Pilotprojekt „Erlebniswelt Baustelle“ im kommenden Jahr im Pustertal stattfinden könne. Dabei werden die Grundschüler von der dritten bis fünften Klasse an 14 Stationen im Bausektor die Erfahrung machen, wie spannend und vielseitig die Welt der praktischen Berufe ist, sagte Happacher.

Gastreferentin war die Unternehmensberaterin Sabine Fischer von „fischer consulting“. In ihrem Impulsreferat zum Thema „Arbeiten Sie noch IM Unternehmen oder arbeiten Sie schon AM Unternehmen“ zeigte sie konkrete Beispiele auf, wie und mit welchen Aktionen, jedes Unternehmen die eigenen Ziele besser verfolgen und ausbauen könne. „Oft ist es so, dass bei den täglich zu bewältigenden Aufgaben, die Zeit für Strategieüberlegungen, Organisationsoptimierung und Zukunftsvisionen ganz einfach fehlt“, sagte die Expertin. Daher sei es für den Unternehmer umso wichtiger, sowohl zur Schärfung des eigenen Betriebsprofiles als auch zum Erhalt einer gesunden „Work-Life-Balance“, regelmäßig einen „Termin mit sich selbst“ zu fixieren und diesen auch diszipliniert einzuhalten, betonte Fischer.

Lvh-Vizepräsident Hannes Mussak unterstrich die heutzutage vielzitierte Nachhaltigkeit, die das Handwerk auszeichne: „Wir sorgen dafür, dass der wirtschaftliche und gesellschaftliche Nutzen im Lande bleibt, sowie die Nahversorgung in Dörfern und Städten gesichert ist. Die wertvollen Erfahrungen der Vergangenheit, gerade im Handwerk, verbunden mit den komplexen Anforderungen der heutigen Zeit, bilden eine tragfähige Brücke für unsere Zukunft.“

Landtagsabgeordneter Gert Lanz ging auf die Wichtigkeit der Vertretung handwerklicher Anliegen in den Gemeindegremien ein. Gerade mit Blick auf die anstehende Abgrenzung der sogenannten Siedlungsgrenzen, sei der Zusammenhalt der Handwerker von entscheidender Bedeutung. Somit gilt es, bei den Gemeinderatswahlen im Mai nächsten Jahres, auch die Weichen in diese Richtung zu stellen, so Lanz.

Abschließend gab es noch eine Diskussionsrunde, wo sich alle Anwesenden beteiligten und verschiedene Anliegen erörterten.

 

Von: bba

Bezirk: Bozen