Von: mk
Bozen – Am heutigen Montag ist in Bozen die Vollversammlung des Unternehmerverbandes Südtirol über die Bühne gegangen.
Präsident Heiner Oberrauch legte in seiner Reden den Schwerpunkt auf die Zukunft und auf Nachhaltigkeit. „Das lineare Wachstum, auf welches die Nachkriegsgenerationen und alle Generationen danach Wirtschaftssysteme aufgebaut haben, wird einem vernetzten Denken für sinnvolle Zusammenhänge weichen müssen. Weg vom Mehr hin zum Besser“, erklärte Oberrauch.
Südtirols Industrie sei auf dem Weg dorthin: Bei einer Gesamtfläche Südtirols von 740.000 Hektar würden knapp 2.000 Hektar als Gewerbegebiete genutzt, sagte Oberrauch. Dies bedeute, dass 25 Prozent der gesamten Wirtschaftsleistung Südtirols auf 0,27 Prozent der Fläche generiert würden.
Von der Landesregierung verlangte Oberrauch, dass sich der Klimaplan nicht auf die auf die Festsetzung der Ziele beschränken dürfe. Er müsse auch aufzeigen, wie er sie erreichen will, die dafür nötigen Investitionen und deren Finanzierbarkeit mit berechnen und mit kommunizieren, dass vieles auch teurer werde.
„Vor allem konkrete Leuchtturmprojekte wie ein vollkommen elektrifizierter Personennahverkehr oder beispielsweise E-Bike-Verleih und sichere Fahrradstellplätze an Bahnhöfen, oder energieautarke Gemeinden können uns helfen, die Bürger mitzunehmen, Südtirol zu einer Vorzugsregion mit enormer Strahlkraft zu entwickeln“, erklärte Oberrauch. Dafür müsse der der Landeshaushalt radikal umgebaut werden. Ebenso sei die gezielte Spending review und die Durchforstung der Landesausgaben unvermeidbar, um Mittel für die notwendigen öffentlichen Investitionen für die Energiewende freizumachen.
Gleichzeitig bräuchten Jugendliche und Unternehmen mehr Spielraum, so Oberrauch. Er plädierte für mehr Mut zu Innovation und für mehr Bürokratieabbau.
Neben der Wettbewerbsfähigkeit für eine enkeltaugliche Industrie waren auch das leistbare Wohnen und die Kaufkraft ein Thema. Oberrauch erklärte etwa, dass Arbeit weniger besteuert werden sollte.