Von: ao
Bozen – Südtirols Obstwirtschaft stößt auf großes Interesse – bei Touristen, aber zunehmend auch bei Einheimischen. Um Informationen aus erster Hand anzubieten, sind vom Frühjahr bis in den Herbst hinein 36 Apfelbotschafter unterwegs, die in fast 500 Führungen mehreren tausend Menschen vom Apfelanbau in Südtirol erzählen. Vor kurzem tauschten die Apfelbotschafter im NOI Techpark ihre Erfahrungen aus dem heurigen Obstbaujahr aus.
In der Südtiroler Apfelwelt nehmen die mehr als 50 aktiven Apfelbotschafter eine durchaus wichtige Rolle ein. Es handelt sich dabei um Menschen, die mit der Obstwirtschaft eng verbunden sind – entweder, weil sie selbst Bauern sind, oder weil sie aus familiären oder persönlichen Gründen besonderes Interesse am Apfelanbau haben. So informieren sie authentisch über die Südtiroler Obstwirtschaft, ihre Geschichte, ihre Leistungen, die Apfelsorten, über den Anbau, die Lagerung und Vermarktung. Sie unterstützen und begleiten Verkostungsaktionen des Südtiroler Apfels im In- und Ausland, beteiligen sich am Apfelschulprojekt und begleiten die Apfelführungen durch die heimischen Obstgärten.
Mehr als 6.000 Teilnehmer zählten sie im heurigen Jahr bei den fast 500 Führungen durch Obstgärten und Genossenschaften in den verschiedenen Anbaugebieten Südtirols. Die allermeisten Besucher der Führungen sind Touristen aus dem deutschsprachigen Raum. „Ich freue mich jedes Jahr aufs Neue, dass das Interesse unserer Gäste am Obstbau so groß ist. Ausgehend von vielen Fragen, die sie uns stellen, führen wir oftmals sehr spannende und informative Gespräche. Noch mehr freuen würden wir uns allerdings, wenn wir des Öfteren auch einheimische Besucher in unseren Führungen begrüßen dürften. Ich denke, dass auch diese so manche Frage an uns hätten. In offenen und sachlichen Gesprächen könnten wir auch unseren Landsleuten die Arbeit der Bauern vertrauter machen. Viele würden uns dann mit anderen Augen sehen“, so Herr Jürgen Geier, Apfelbotschafter aus Tramin.
Die meisten Fragen der Teilnehmer bezogen sich auf 2017 auf Anbauthemen (35 Prozent), Sortenvielfalt (22 Prozent) und Pflanzenschutz (17 Prozent). Schlusslicht bilden die Bereiche Ernte und Lagerung. „Viele Menschen glauben, dass wir seit den öffentlichen, oft sehr unsachlich und polemisch geführten Diskussionen über den Pflanzenschutz von Kritik und negativ behafteten Fragen überhäuft werden. Dem ist allerdings nicht so. Natürlich interessierten sich die Menschen für den Pflanzenschutz, aber sie stellen sachliche Fragen, die wir immer sehr transparent und informativ aufarbeiten können. So, dass der Besucher zufrieden nach Hause geht und diese Informationen weitergibt. Wichtig ist nur, dass man miteinander redet“, erzählt Herr Geier.
Wie die Besucherbefragung zeigt, sind die Teilnehmer mit den Informationen und Erkenntnissen zufrieden, die sie bei den Führungen erhalten: 90 Prozent der Teilnehmer haben die Führung als sehr gut bewertet. Auch deshalb will man das Angebot in den nächsten Jahren weiter ausbauen – mit dem Ziel, den Austausch untereinander, mit den Gästen und vor allem auch mit der heimischen Bevölkerung zu stärken.
Mehr Infos zu den Südtiroler Apfelbotschaftern gibt es unter https://www.suedtirolerapfel. com/de/pauli-marie/ apfelbotschafter.html.