Heimischer Standort ist für Unternehmen nicht mehr so attraktiv

Österreich im Wettbewerbsvergleich abgerutscht

Mittwoch, 21. Juni 2023 | 10:21 Uhr

Österreich hat im jüngsten Ranking des Schweizer Management-Instituts IMD an Boden verloren, berichtet “Die Presse” online. Hohe Inflation, eine kräftige Steuerlast und die starke Abhängigkeit von fossilen Importen machen demnach den heimischen Standort für Unternehmen zunehmend unattraktiv. Die Austro-Volkswirtschaft rutschte im IMD-Ranking vom 20. auf den 24. Rang von 64 ab.

Das Lausanner Institut nutzt 164 harte Indikatoren sowie eine Umfrage unter 6.400 Managerinnen und Managern, um die Sicht des Privatsektors auf die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes zu ermitteln. Nachdem Österreich voriges Jahr noch mit der vergleichsweise raschen Öffnung des Wirtschaftslebens nach der Pandemie punktete, so drückte nun vor allem die überdurchschnittlich hohe Inflation – und die damit steigenden Kosten und Löhne – auf die Qualität des Landes als Standort für Unternehmen, so die Zeitung.

Dabei profitiert Österreich eigentlich von einem Trend, der in der gesamten Untersuchung festgestellt wurde: Kleinere, offene Volkswirtschaften haben die besten Voraussetzungen, um sich in der “fragmentierten Weltwirtschaft” durchzusetzen, sagt Studien-(Mit-)Autor Arturo Bris laut “Presse”. “Die erfolgreichsten Länder sind meist kleiner, haben ein gutes Bildungssystem und guten Zugang zu Märkten und Handelspartnern.” Das zeigt sich auch an der Spitze des Rankings, wo Dänemark seine Führungsposition vor dem Aufsteiger Irland und der Schweiz behauptete. Österreich leide vergleichsweise aber beispielsweise unter besonders hoher Inflation und einer überdurchschnittlichen Importabhängigkeit bei fossilen Rohstoffen.

“Dass Österreich im aktuellen IMD-Ranking seit 2020 um acht Ränge abgerutscht ist, sollte uns zu denken geben”, kommentierte der Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV), Christoph Neumayer, gegenüber der APA. “Vor allem bei der bürokratischen Belastung hat sich Österreich im IMD-Ranking verschlechtert”, forderte er einmal mehr “weniger Bürokratie” und eine Entlastung des Arbeitsfaktors in Österreich.

Von: apa