Von: luk
Bozen – Vom 14. bis 17. September befreiten über 2.500 Einheimische und Gäste die Südtiroler Natur von zurückgelassenem Müll. In rund 250 angemeldeten, selbstorganisierten Kleingruppen wurden mehr als 1.750 Kilometer Wander- und Gehwege gesäubert. Für den gemeinnützigen Verein PATRON, der die SÜDTIROL CleanUP Days in Kooperation mit den acht beteiligten Südtiroler Destinationen, IDM Südtirol und der Landesabteilung Natur, Landschaft und Raumentwicklung organisiert hat, ein großer Erfolg: “Mit unserer Aktion konnten wir einmal mehr zeigen, wie einfach es ist, sich für eine gesunde Umwelt einzusetzen – und dass es noch dazu Spaß macht.”, so Martina Mayer, CleanUP Managerin des Vereins.
Die Idee hinter den SÜDTIROL CleanUP Days ist schnell erklärt: Freiwillige ziehen in Kleingruppen los, um in den Bergen und Tälern der beteiligten Regionen Müll zu sammeln. Koordiniert wurden die selbst gewählten Routen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer online über die interaktive CleanUP Map von Patron Plasticfree Peaks. Hier zeigt sich ein eindrucksvolles Bild von rund 250 Routen mit mehr als 1.750 Kilometern, die dank der Aktion gesäubert wurden. Alle gut 2.500 angemeldeten Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden von den Organisatoren mit einem kostenfreien CleanUP Kit, bestehend aus einem wiederverwendbaren Müllbeutel und einer Edelstahl-Zange, ausgestattet. Der gesammelte Müll konnte im Anschluss an einer der 54 eigens organisierten Müllsammelstationen abgegeben werden. Wanderführerin Tamara Pugneth zeigt sich begeistert: „Wir haben die Gruppe sogar geteilt, weil sich so viele für unsere CleanUP Wanderung angemeldet haben.“
CleanUP Days verbinden acht Südtiroler Destinationen
Die Idee, die CleanUP Days nach Südtirol zu holen, hatte Stephanie Völser, Beauftragte für Nachhaltigkeit bei Eggental Tourismus, bereits im Jahr 2022. Schnell überzeugte sie einige Kolleginnen und Kollegen aus der Arbeitsgruppe der Tourismusvereine zum Dolomiten UNESCO Welterbe, sich ebenfalls anzuschließen. Die Gruppe setzt seit geraumer Zeit Maßnahmen zum Thema Müllvermeidung im Zuge des Projekts „Achtsam am Berg“ um. Gesammelt wurde letztlich in den Regionen Seiser Alm, Passeiertal, Ahrntal, Eggental, Olang, Gsieser Tal-Welsberg-Taisten, Villnöß und Aldein-Radein.
Rückblickend auf das Event zieht Stephanie Völser eine positive Bilanz: „Die CleanUP Days haben gezeigt, dass viele Menschen sich mit Begeisterung für Umweltschutz engagieren. Wir möchten in diese Richtung weiterarbeiten, denn der beste Müll ist jener, der gar nicht entsteht.“ Zur Zahl der Teilnehmenden sagt Astrid Früh, Sustainable Development Beauftragte des Konsortium Zukunft Ahrntal: „Wir sind sehr positiv überrascht, wie viele Einheimische und Gäste sich bereits bei der Erstauflage der Südtirol CleanUP Days beteiligt haben. Neben den angemeldeten Teilnehmern und Teilnehmerinnen waren auch viele dabei, die spontan losgezogen sind, um Müll zu sammeln.“
Nachhaltiges Partnernetzwerk
Mit IDM Südtirol und der Landesabteilung Natur, Landschaft und Raumentwicklung hat sich der Verein PATRON zwei engagierte, regionale Partner an Bord geholt. Beide Institutionen sorgten dafür, dass der Aufruf zum Müllsammeln zahlreiche Multiplikatoren aus der Region erreicht.
„Natur- und Umweltschutz geht uns alle an und nur gemeinsam sind wir erfolgreich. Genau das spiegeln die CleanUP Days wieder. Im Zusammenspiel zwischen touristischen Leistungsträgern, öffentlichen Institutionen, Vereinen und der Zivilgesellschaft konnte durch die CleanUP Days zusätzlich für das Thema Müll im alpinen Raum sensibilisiert werden.“ meinen Elisabeth Berger und Manuela Summerer, welche den Arbeitstisch zum Dolomiten UNESCO Welterbe koordinieren. Als Partner der Initiative war auch der Alpenverein Südtirol mit an Bord und organisierte einige CleanUP Touren, denen sich Einheimische anschließen konnten.
“Saubere Berge sind uns als Alpenvereins-Jugend wichtig. Dabei verstehen die Kinder schnell, warum der Müll wieder mit ins Tal gehört und sind motiviert, an solchen Aktionen teilzunehmen und den Müll anderer ins Tal zu bringen.” berichtet Hanna Niederkofler, Jugendleiterin der AVS-Sektion Ahrntal.
Finanziert wurde das Event mit Hilfe von Spenden und einer Zuwendung des TNF Explore Funds, der European Outdoor Conservation Association (EOCA) sowie der Albrecht Von Dewitz Stiftung. Darüber hinaus unterstützten die Südtiroler Unternehmen Loacker, LinaHaus und Gruber Druck sowie ein überregionales Sponsorennetzwerk mit namhaften Unternehmen wie Fjällräven, evoc Sports, Carado und Focus Bikes das Event. Lena Müller, Projektmanagerin bei der Albrecht Von Dewitz Stiftung, sagt dazu: “Die CleanUP Days von PATRON machen Umweltschutz für jede:n zugänglich und erfahrbar. Daher unterstützen wir das Projekt als Förderpartner seit der ersten Stunde.“
Nach dem CleanUP ist vor dem CleanUP
Nach den CleanUP Days im Schwarzwald, in Tirol, am Bodensee und in Vorarlberg sowie zwei Aufräumaktionen im Allgäu, waren die SÜDTIROL CleanUP Days bereits das siebte Event im Rahmen der PATRON CleanUP Tour 2023. Insgesamt wurden seit Frühjahr rund 8.000 Kilometer Wegstrecke von über 15.000 Teilnehmenden gesäubert. Bis in den Herbst hinein hat sich die junge Initiative aus Süddeutschland drei weitere Aktionen vorgenommen: die SYLT CleanUP Days, die Challenge Müllfreies Allgäu und den Bodensee-Königsee-Radweg CleanUP. Schon jetzt sind außerdem neue Tour Stopps für 2024 im Gespräch: „Wir planen weitere Aufräumaktionen in Deutschland, Österreich und Italien, um der Vision einer plastikfreien Natur Schritt für Schritt näher zu kommen.“, so Martina Mayer.