Vierte Auflage des Lehrgangs

Qualifiziert für den Verwaltungsrat: 18 Frauen erhalten Diplom

Mittwoch, 28. November 2018 | 12:30 Uhr

Bozen – Innerhalb weniger Minuten ausgebucht war auch die vierte Auflage des Lehrgangs für angehende Verwaltungsrätinnen, ebenso wie die drei vorhergehenden. Der Lehrgang, den das Land und die Handelskammer gemeinsam veranstalten, wurde gestern mit der Zertifikatsvergabe abgeschlossen. 18 Frauen erhielten den Nachweis über den erfolgreichen Abschluss des Lehrgangs.

Immer mehr Frauen erfüllen die Voraussetzungen und interessieren sich für die Tätigkeit als Verwaltungsrätin. Doch der Weg dahin ist nicht einfach. Wer es in einen Verwaltungsrat schaffen will, muss Interesse und Engagement zeigen und die persönlichen und beruflichen Kompetenzen und Qualifikationen sichtbar machen. “Es ist seit vielen Jahren klar und auch wissenschaftlich belegt, dass gemischte Führungsteams ein besseres Ergebnis erzielen. Dennoch blieb durch die sogenannte ‘gläserne Decke’ der Einzug in die Verwaltungs- und Aufsichtsräte für Frauen oftmals unerreichbar”, sagte die Landesrätin für Chancengleichheit, Martha Stocker, gestern und fuhr fort: “Als wir im Jahr 2012 die Quote für die Besetzung dieser Entscheidungsgremien der Gesellschaften mit öffentlicher Beteiligung gesetzlich verankert haben, konnte endlich ein entscheidender Schritt gesetzt werden. Inzwischen erkennen die allermeisten die Vorzüge dieser Maßnahme.” Es gebe noch viel Luft nach oben, aber dennoch habe sich in den vergangenen Jahren viel verändert, gerade auch durch Weiterbildungsmaßnahmen und Initiativen zur Stärkung der Kompetenzen der Frauen.

Maßnahmen zu ergreifen, um die Rolle der Frau in der Wirtschaft zu stärken, bezeichnete der Generalsekretär der Handelskammer, Alfred Aberer , als “ein zentrales Anliegen der Handelskammer Bozen”. “Im hohen Bildungsniveau und in den Kompetenzen der Frauen steckt ein großes Potential, das in den Entscheidungspositionen von Unternehmen und Organisationen erfolgreich eingesetzt werden muss”, sagte Generalsekretär Aberer.

Ulrike Oberhammer, die Präsidentin des Beirates für Chancengleichheit, verwies darauf, dass “ein Großteil aller Verwaltungsmandate im eigenen Netzwerk platziert werden”. Deshalb sollten sich die Frauen gegenseitig noch mehr unterstützen und jede Gelegenheit zum Netzwerken nutzen, forderte Oberhammer. “Zusätzlich ist sicher die Erhöhung der eigenen Sichtbarkeit ein wichtiges Thema. Durch die aktive Nutzung von Social Media Portalen wie Facebook, XING, LinkedIn oder auch Twitter tritt man aus der Anonymität.”

Organisiert wurde der Lehrgang für angehende Verwaltungsrätinnen wie schon in den vergangenen Jahren im Rahmen der Frauenakademie des Landesbeirates für Chancengleichheit für Frauen in Kooperation mit dem WIFI, Service für Weiterbildung und Personalentwicklung, der Handelskammer Bozen. Er richtete sich sowohl an Frauen, die Mitglied eines Verwaltungsrates oder eines Genossenschaftsvorstandes werden möchten, als auch an solche, die bereits in einem Verwaltungs- oder Aufsichtsrat sitzen und sich weiterbilden wollen und umfasste insgesamt 32,5 Stunden. An verschiedenen Wochenenden von September bis November beschäftigten sich die Teilnehmerinnen mit rechtlichen und betriebswirtschaftlichen Grundlagen eines Unternehmens, mit der Haftung eines Mitglieds eines Verwaltungsrates sowie mit Meeting Management, Bilanzmanagement und Selbstmarketing.

Den Abschluss des Lehrgangs bildete die Übergabe der Zertifikate an die erfolgreichen Absolventinnen, nämlich an Angelika Margesin, Maria Christine Ladurner, Marlene Rinner, Martina Götsch, Ruth Morandi, Verena Oberrauch, Herta Waldner, Edith Oberhofer, Sabine Oberhollenzer, Stefania Calabro, Gordana Stevancevic, Renate Baumgartner, Michela Morandini, Christiane Bartolini, Chiara Bombardelli, Donatella Di Stasio, Debora Citriniti und Petra Kerschbaumer.

Die fünfte Auflage startet im Frühjahr 2019, alle Informationen und die Termine dazu gibt es demnächst auf dem Internet-Portal des WIFI unter www.wifi.bz.it.

Von: mk

Bezirk: Bozen