Von: mk
Bozen – Die Bauwirtschaft beanstandet, dass die öffentliche Hand Bauprojekte zu Tiefstpreisen realisieren will. Ausschreibungen werden bis zu 80 Prozent unter dem Landesrichtpreis gemacht, schreibt die Wochenzeitung FF in ihrer heutigen Ausgabe. „Die Baufirmen und die Wirtschaftszweige, die damit zusammenhängen, wie Planer und Entwickler, beschweren sich zurecht“, finden auch die Generalsekretäre des SGB/CISL, Dieter Mayr und Michele Buonerba.
„Preisdumping führt zu unlauterem Wettbewerb, mindert die Qualität und am Ende zahlen die Schwächsten in der Kette drauf, und das sind die betroffenen Beschäftigten“, so Mayr und Buonerba. „Die öffentliche Hand muss ihrer gesamtgesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden. Diese Art des Kostendrückens ist kontraproduktiv. Einsparungen dürfen nicht auf die Beschäftigten abgewälzt werden, und Qualität muss ihren Preis haben. Dazu müssen auch die öffentlichen Auftraggeber stehen!“
Diese Art von Preisdumping sei zudem nicht nur im Baubereich zu verzeichnen, sondern auch in anderen Bereichen, in denen die öffentliche Hand Dienstleistungen ausgelagert, wie etwa Reinigungsdiente, Mensadienste und Betreuungsdienste. „Dies führt zu einer Zuspitzung der Probleme in einem wachsenden Billiglohnsektor, der gravierende soziale Auswirkungen haben wird“, so die Generalsekretäre.