Tank-Reife und Flaschenreife

Rarität als Beleg der Terlaner Langlebigkeit

Mittwoch, 03. April 2019 | 14:18 Uhr

Terlan – Die Kellerei Terlan hielt stets fest an ihrem Glauben an „reife Weine“. Und das mit Erfolg: Sie ist heute der vitale Beweis dafür, dass auch Weißweine viele Jahre überdauern können. Terlans Langlebigkeit ist zum Alleinstellungsmerkmal der Kellerei geworden, kaum eine andere in Italien wird mit derart entwicklungsfähigen Weißweinen assoziiert. Aktueller Ausdruck dieser Terlaner Besonderheit ist die Rarität Weißburgunder 2006, die pünktlich zu Europas wichtigsten Fachmessen lanciert wird.

Wer die Langlebigkeit der Weine der Kellerei Terlan begreifen möchte, muss ihnen zunächst im wahrsten Sinne auf den Grund gehen. Geologische Untersuchungen zeigten, dass die Böden um Terlan einen überdurchschnittlich hohen Siliziumdioxidgehalt aufweisen und gleichzeitig reich an so genannten weichen Alterationsmineralien sind. Insgesamt wurden bei den Analysen beinahe alle in der Natur vorkommenden Elemente, die die Reben brauchen, entdeckt. Zu den mineralischen und nährstoffreichen Böden kommen gepflegte Weinberge mit niedrigen Stock-Erträgen und die ausschließliche Verwertung von gesunden und vollreifen Trauben. Und damit nicht genug: Wenn von Langlebigkeit die Rede ist, geht es auch um Zeit – sie ist das Maß der Dinge, auch bei Weinen. Ihnen beim Ausbau im Keller die Zeit zu geben, die sie benötigen, um ihr volles Potenzial auszuschöpfen, erfordert Know-how, Erfahrung und auch Mut. Die Kellerei Terlan weiß das und kann dabei auf ihr jahrzehntelanges Altwein-Wissen zurückgreifen. Man hat gelernt, den Weinen „zuzuhören“, zu verstehen, wann die Zeit reif ist, um einen Wein aus dem Keller zu holen. Für den Weißburgunder 2006, den diesjährigen Raritätenwein, ist die Zeit gekommen – in Kürze wird er dem Fachpublikum auf der „Vinitaly“ in Verona (Halle 6, Stand C3) präsentiert.

Tank-Reife und Flaschenreife

Die Herstellungsmethode der Rarität geht zurück auf Altkellermeister Sebastian Stocker, der in Anlehnung an die Vorbilder des französischen Weinbaus, begonnen hat, die Weine länger auf der Feinhefe reifen zu lassen. „Der erste rare Weißwein aus unserem Hause war ein Weißburgunder 1979, der zu Beginn der 1990er-Jahre in den Verkauf gekommen ist und auf nationaler wie internationaler Ebene die Basis für unser Image als Produzent von langlebigen Weißweinen legen konnte“, so Rudi Kofler, Stockers Nachfolger im Keller. „Die Raritäten werden zunächst ein Jahr lang im Holzfass ausgebaut, danach kommen sie zehn bis 30 Jahre lang in kleine Stahlfässer, in denen sie genug Zeit haben, um auf der Feinhefe ihre Aromenvielfalt und komplexe Struktur zu entwickeln“, so Kofler. Sobald der Kellermeister sie als harmonisch und ausgewogen betrachtet, kommen sie in die Flaschen. Ihre vollendete Trinkreife erreichen sie nach weiteren vier bis fünf Jahren Flaschenlagerung. Derzeit lagern 18 Jahrgänge dieser Ausbaumethode in kleinen Stahlfässern, zurückreichend bis in das Jahr 1979. Einzigartig in Italien ist auch das Weißweinarchiv der Kellerei Terlan in 13 Metern Tiefe, das rund 100.000 Flaschen aller Jahrgänge von 1955 bis heute umfasst. Selbst diese Terlaner Tradition der Lagerung von Einzelflaschen geht auf Stocker zurück.

Langlebigkeit im Vertrieb

Die Kellerei Terlan lebt die Langlebigkeit in allen Bereichen – auch im Vertrieb. Davon zeugt etwa, dass einige große Weißwein-Jahrgänge solange zurückgehalten werden, bis sie sich vollends entwickelt haben. Auf den Markt gelangen sie schließlich in limitierten Holzkassetten. Adressaten dieser Jahrgangskollektionen sind Spitzen-Restaurants rund um den Globus. In jeder der Holzkassetten befinden sich 6 Flaschen – im Normal- oder Magnumformat, jeweils zwei pro Jahrgang. „Für den Abnehmer ergeben sich daraus wesentliche Vorteile. Erstens gelangt er an einige unserer besten und exklusivsten Weine, ohne dass er sich bis dato um die fachgerechte und kostenintensive Lagerung Gedanken machen musste. Zweitens kann er seinen Gästen ein besonderes Extra auf seiner Weinkarte anbieten, was wiederum ein Imageplus bedeutet“, so Klaus Gasser, Verkaufsleiter der Kellerei Terlan.

Er beobachtet seit einigen Jahren ein Umdenken bei vielen Kunden der gehobenen Gastronomie. Ein Prozess, der auch auf die Kellerei Terlan zurückzuführen ist, Vorreiterin bei langlebigen Weißweinen in Italien: „Wir stellen fest, dass sich allmählich das Bewusstsein ändert. Viele scheuen sich nicht mehr davor, einen Weißwein beiseite zu legen. Im Gegenteil: Sie haben erkannt, dass einige Weißweine erst im Laufe der Jahre zu echten Schätzen heranreifen“, sagt er. „Ich finde das großartig. Auf diese Weise kommen immer mehr Gäste der Top-Restaurants und –Hotels rund um den Globus in den Genuss echter Terlaner Langlebigkeit im Glas.“

Von: luk

Bezirk: Bozen