Von: mk
Bozen/Trient – Während man in der Gemeinde Bozen noch immer zögert, macht Trient Nägel mit Köpfen. Laut einem Bericht von Alto Adige online wurden in Trient bereits die nötigen Genehmigungen ausgestellt, um in den Gärten am Bahnhofspark ein Riesenrad aufzustellen.
Im Bozen hatte man zwar als erstes die Idee, doch in der Nachbarprovinz ist man beim Umsetzen offenbar schneller. Das Riesenrad, das vom holländischen Unternehmen Lamberink zur Weihnachtszeit errichtet werden soll, verfügt über 24 Gondeln und soll Besuchern zur Adventszeit ein atemberaubendes Panorama über die gesamte Stadt hinweg bieten.
Am 7. Dezember ist der Betriebsstart geplant. Mit fünf Euro für das Ticket können sich Erwachsene einen Platz in einer Gondel sichern. Kinder unter drei Jahren fahren gratis, während reduzierte Tickets nur vier Euro kosten.
Einen ähnlichen Plan hat man am Bahnhofspark in Bozen verfolgt, sogar auf den Kometen, der im vergangenen Jahr zum Symbol des Weihnachtsmarktes in Bozen geworden war, wollte man verzichten.
Am Montag hat Roberta Agosti, die Direktorin des Bozner Tourimusvereins der Gemeinde den technischen Bericht geschickt, der nach der jüngsten Überprüfung fertiggestellt wurde. Agosti hat sich mit dem Projekt bereits seit Monaten befasst.
Obwohl das Gutachten positiv ausgefallen ist, steht nun fest: Die Stadt Bozen will kein 30 Meter hohes Riesenrad auf dem Christkindlmarkt aufstellen. Wie Stadtradt Luis Walcher betont, sei der Christkindlmarkt bereits attraktiv genug.
Benedikter erleichtert
Rudi Benedikter von Projekt Bozen, Mitglied des Stadtviertelrats Gries-Quirein, zeigt sich erleichtert. „‘Nur selten kommt ein König zu Verstand‘, aber manchmal doch: Bozens Stadtrat sagte heute Nein zum Phantom ‚Riesenrad‘ am Weihnachtsmarkt. Gut so“, erklärt er in Anlehnung eines Shakespeare-Zitats in einer Aussendung.
In drei Tagen öffnet der heurige Christkindlmarkt in Bozen seine Tore. Der Bozner Stadtrat hat nun auch offiziell die Idee eines Riesenrades im Bahnhofspark verworfen.
„Mein spontaner, öffentlicher Protest hat dazu beigetragen, eine überflüssige, phantasielose Jahrmarktsattraktion, zu vermeiden, die ganz und gar nicht originell oder etwa ‚authentisch‘ wäre, sondern einfach ein zusätzlicher Anziehungspunkt für das Stadtzentrum, das im Dezember ohnehin unter einer Touristen- und Verkehrslawine ächzt. Statt solche Schnapsideen zu verfolgen, sollte die Stadtverwaltung endlich die notorisch kritischen Aspekte beim Weihnachtsmarkt in den Griff kriegen, die laut WIFO Studie 2017 wären: „Parkplätze, Toiletten, Rahmenprogramm und Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln“, erklärt Benedikter abschließend.