Von: luk
Bozen – Die Landesregierung hat in ihrer jüngsten Sitzung (18. Dezember) grünes Licht für die südtirolweit einheitliche Betreuung von Frauen gegeben, deren Schwangerschaft als risikoarm eingestuft ist. Wobei der Betreuungszeitraum die Schwangerschaft und die Entbindung selbst sowie die Zeit danach bis zum ersten Lebensjahr umfasst.
Bereits auf einer Fachtagung, die das Landesamt für Gesundheitsordnung 2016 organisert hatte, waren mögliche Modelle für eine Betreuung rund um die Geburt entwickelt worden, die eine optimale Betreuung der Frauen und Familien und die Gleichbehandlung bei Zugang und der Behandlung garantieren sollten. Bis dato wurden in den vier Gesundheitsbezirken unterschiedliche Betreuungsmodelle angewandt, sei es, was die Geburtsvorbereitungskurse angeht, als auch die Betreuung der Wöchnerinnen.
Nun aber seien die Weichen für eine in ganz Südtirol einheitliche Betreuung gestellt, sagt Gesundheitslandesrätin Martha Stocker, der die Vereinheitlichung der Betreuung von werdenden Müttern ein großes Anliegen ist. “Ziel des nun genehmigten Modells ist es, eine einheitliche Unterstützung zu gewährleisten, die so weit wie möglich auf die Bedürfnisse der Frauen ausgerichtet ist, um die bestmögliche Betreuung zu ermöglichen”, weist Landesrätin Stocker auf die verbesserte Betreuung für werdende Mütter hin. Eine große Innovation im einheitlichen Modell stelle dabei das landesweit einheitliche Angebot eines von den Hebammen autonom geleitenden Kreißsaales dar, der alle Anforderungen und Standards an Qualität und Sicherheit im Sinne der staatlichen Vorgaben erfüllt. Eine weitere Bereicherung des neuen Modells sei die Einrichtung eines einzigen Buchungszentrums, bei dem auch Beratungen und Aufklärungsgespräche durch eine Hebamme stattfinden können. Zudem seien landesweit einheitliche bedarfsgerechte diagnostische Leistungen und Visiten durch nachweislich qualifiziertes Fachpersonal, Wochenbettenbetreuung zu Hause und einheitliche Schwangerschaftsberatungen vorgesehen. Als weitere Innovation bezeichnet die Landesrätin die landesweit einheitlichen Vorsorgeuntersuchungen für die Pränataldiagnostik, bei denen die neuesten molekularbiologischen Untersuchungen zur Einschätzung des Risikos von Chromosomveränderungen zur Anwendung kämen.
Für die rechtmäßige Implementierung und Überwachung des Betreuungspfades “Rund um die Geburt” trägt der Südtiroler Sanitätsbetrieb sowie eine hierfür eigens eingesetzte Steuerungsgruppe Verantwortung, der Vertreterinnen und Vertretern der Betriebsdirektion, des Gesundheitsressorts und Betriebsreferentinnen und -referenten angehören.