Von: luk
Meran – Wer in der Pflege tätig ist, weiß: Im Heim betreute Bewohner werden durchschnittlich immer älter – und dabei zunehmend von Beschwerden geplagt. Zu den gefährlichsten dieser Leiden gehören Kau- und Schluckstörungen. Am 5. und 6. Oktober fand an der Landeshotelfachschule „Kaiserhof“ in Meran ein Seminar zu diesem Thema statt, wofür der Buchautor, Küchenmeister und Heimkoch Herbert Thill als Referent gewonnen werden konnte.
„Im Alltag ist es für den Pflegenden nicht immer einfach, zu unterscheiden zwischen einer Unlust am Essen und einer ernst zu nehmenden Erkrankung“, meint einer der Kursteilnehmer. Dazu erläutert KM Thill einige Warnsignale: ungewöhnliches Husten, kleine Schlucke beim Trinken und Bissen, die lange von einem Mundwinkel zum anderen geschoben werden, können darauf hinweisen, dass es sich um eine Kau- und Schluckstörung handelt.
„Schlucken ist ein komplexer Vorgang, für den es die Koordination von Nerven und Muskeln bedarf“, erklärt KM Thill „daher geht der Verlust dieser Kompetenz oft einher mit anderen Erkrankungen wie Demenz, Speiseröhrenkrebs oder Morbus Parkinson z.B. und kann daher in allen Altersschichten vorkommen.“
In einer angemessenen Betreuung sei es wichtig, dass Pflege und Küche zusammenarbeiten, um Erstickungsgefahr und Mangelernährung entgegenzuwirken. „Dieses Seminar“, so Barbara Telser, Lehrerin für Ernährungslehre an der LHF Kaiserhof und Organisatorin des Kurses, „richtet sich sowohl an Mitarbeiter aus Küche, Verpflegung, Logopädie, Hauswirtschaft, Pflege und Betreuung, sowie an alle, die mit der Planung, Produktion und Umsetzung von konsistenzdefinierter Ernährung betraut sind.“ Sie freut sich darüber, dass der Kurs so gut besucht war: „das Thema ist offensichtlich zeitgemäß und hat eindeutig Interesse geweckt!“