Von: luk
Bozen – Über 500 Verwitwete und Alleinstehende haben sich gestern in Brixen zur KVW 49. Landestagung getroffen. Bei diesen jährlichen Treffen stehen die Freude und die Gemeinsamkeit im Vordergrund, betonten Witwenvorsitzende Rosa Purdeller Obergasteiger und KVW Landesvorsitzender Werner Steiner in ihren Grußworten. Olaf Lutz, der Präsident des Patronats KVW-Acli, stellte den kürzlich erschienen Leitfaden „Todesfall – Was nun?“ vor, der für Südtiroler Familien eine Hilfe bei der spirituellen Sterbebegleitung und nach dem Ableben sein soll. Dieser Ratgeber für Angehörige wurde von der Interessensgruppe für Verwitwete und Alleinstehende im KVW herausgegeben.
Die Witwen und Alleinstehenden begannen ihr Treffen in der Cusanus-Akademie mit dem Festgottesdienst mit dem geistlichen Assistenten im KVW, Josef Stricker. Musikalisch gestaltet wurde die Messe vom Mandochor Ehrenburg.
Josef Stricker fasste in der Predigt die Substanz des Christentums mit einem Zitat von Lothar Zenetti zusammen: „Wer in der Hoffnung lebt, sieht weiter. Wer in der Liebe lebt, sieht tiefer. Wer im Glauben lebt, sieht alles in einem anderen Licht.“ Wir Menschen würden in unserem Leben Zeiten des Wohlergehens, des Glücks, der Sorglosigkeit benötigen, dies sind sogenannte Taborerfahrungen. Das Gegenstück dazu sind die Ölbergerfahrungen: Zeiten des großen Schmerzes, des Verlustes, der Schicksalsschläge. Ein wichtiges Instrument damit fertig zu werden sei der Glaube, der Halt gibt und Josef Stricker zitierte Friedrich Nietzsche: „Wehe dem, der keinen Glauben hat.“ Unser Leben befindet sich zwischen diesen zwei Polen und es gehe darum dazwischen ein sinnerfülltes Leben zu führen und „sich vor Einseitigkeit zu bewahren“ (Martin Gutl).
Ein Höhepunkt der Landestagung ist ein Referat, das den Verwitweten Mut, Kraft und Impulse für ihr Leben mitgeben soll. Heuer referierte Christine Wunsch, Motivations- und Kommunikationstrainerin aus Steinegg zu „Leben nach Wunsch: Wenn Du glücklich sein willst, dann sei es!“ In einem spritzigen Vortrag über Hindernisse und Stolperfallen auf dem Weg zu unserem Glück zeigte Christine Wunsch auf, dass Glück nicht von außen auf uns zukomme, sondern in unserem Kopf wohne. Mit der Entscheidung glücklich zu sein könne jeder selbst dafür die Verantwortung übernehmen. Wunsch zeigte in zehn Schritten auf, wie jeder sein Glückspotential vermehren könne. Dazu zählen u.a. Bewegung an der frischen Luft genau so wie den Fokus auf die positiven Dinge legen oder andere glücklich machen, Dankbarkeit üben und verzeihen. Sie ermunterte jeden täglich sein Glück zu pflegen, denn viele kleine Glücksmomente würden mehr wiegen als wenige große.
Neben den geistigen und spirituellen Inputs kamen auch die Unterhaltung, die Geselligkeit und das Miteinander nicht zu kurz. Es gab ein Unterhaltungsprogramm mit der Mundartdichterin Frieda Weißenhorn aus Sonnenberg und Mark aus Pfalzen.