Insbesondere in Österreich der Fall

Skiurlaub: Hubschrauberbergung kann zu fetter Rechnung führen

Freitag, 09. Februar 2024 | 07:58 Uhr

Die Skisaison ist im vollen Gange und viele Skibegeisterte nehmen sich ein paar Tage frei, um ihrem Hobby in vollen Zügen zu frönen. Wer sich dabei für einen Skiurlaub im Ausland entscheidet, sollte jedoch sicherstellen, ausreichend versichert zu sein. Wer nämlich mit dem Hubschrauber geborgen werden muss, riskiert eine gesalzene Rechnung zu bekommen.

Beim Europäischen Verbraucherzentrum (EVZ) melden sich immer wieder Personen, die Wochen nach einem Freizeitunfall während eines Urlaubs im Ausland, insbesondere Österreich, eine sehr hohe Rechnung für die Helikopterbergung bekommen haben. Der Schreck ist dabei besonders groß, weil die ambulante oder auch stationäre Behandlung im österreichischen Krankenhaus durch die Europäische Krankenversicherungskarte (EKVK) gedeckt war und mit einer weiteren Rechnung für eine Hubschrauberbergung überhaupt nicht gerechnet wurde, zumal die Beträge um die 5.000 oder gar 8.000 Euro alles andere als leicht zu verschmerzen sind.

Die Rechnung ist aber durchaus rechtens und es liegt hierbei auch keine Diskriminierung von ausländischen Urlaubsgästen vor, wie manchmal vermutet wird, denn auch österreichische Verunfallte müssen für die Hubschrauberbergung bei einem Freizeitunfall am Berg die Rechnung selbst übernehmen. Österreichische Skibegeisterte schließen in der Regel jedoch in weiser Voraussicht eine private Versicherung ab, welche diese Kosten übernimmt. Nicht nur der Wintersport ist dabei betroffen. Auch wer beim Klettern, Mountainbiken oder beim einfachen Wandern auf dem Berg stürzt oder einen medizinischen Notfall hat und von der Hubschrauberrettung geborgen werden muss, wird entsprechend zur Kasse gebeten.

Wer also gerade beim Kofferpacken für den Winterurlaub im Österreich oder einem anderen EU-Mitgliedsstaat oder auch in der Schweiz ist, sollte sich fragen, ob für den unglücklichen Fall eines Pistenunfalls über einen ausreichenden Versicherungsschutz verfügt wird. Nicht nur die Hubschrauberbergung ist dabei ein Aspekt an den es zu denken gilt: Bei einer gröberen Verletzung kann möglicherweise die Heimreise nicht mehr selbstständig angetreten werden und ein Krankentransport könnte benötigt werden, auch dieser Fall ist nicht durch die Europäische Krankenversicherungskarte abgedeckt.

Der Ratschlag des EVZ ist also, vor Reisebeginn unbedingt zu überprüfen, ob man ausreichend versichert ist. Dies ist z. B. auch über die Kreditkarte möglich oder mittels Mitgliedschaft bei einem Freizeit-, Sport- oder Rettungsverein. Einige Skigebiete bieten gegen Aufpreis auf den Skipass auch eine entsprechende Versicherung an.

Beim Thema Versicherungsschutz für Skifahrerinnen und Skifahrer bleibt noch zu erwähnen, dass auch eine Haftpflichtversicherung, die in Italien für Pistenfans gesetzlich vorgeschrieben ist, zu empfehlen ist, welche Schäden an Dritten deckt.

Von: luk

Bezirk: Bozen

Kommentare
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Doolin
Doolin
Kinig
2 Monate 23 Tage

…in Südtirol zahlt, wie halt so oft, der Steuerzahler…

MartinSchmidt
MartinSchmidt
Tratscher
2 Monate 23 Tage

Ich find das sehr Ungerrecht. Wenn es sich um einen Unfall handelt dann muss das abgedeckt sein. Wenn man einen Unfall auf der Autobahn hat ist es das doch auch und die Kosten sind wahrscheinlich dort viel höher!
Anders sieht es da aus wenn jemand aus Dummheit oder wegen Unvorbereitung am Berg stecken bleibt und dann rausgeholt werden muss…. Das ist kein Unfall und man sollte zahlen müssen.

Pyrrhon
Pyrrhon
Universalgelehrter
2 Monate 23 Tage

@MartinSchmidt, in Deutschland macht es auch einen Unterschied ob es nur ein Ungeschick war od. ob man fahrlässig gehandelt hat, weiters macht es auch einen Unterschied ob man sich verletzt hat oder nur stecken bleibt, im ersten Fall übernimmt jeweils die Krankenversicherung die Kosten, im zweiten muss man selber zahlen, bei uns ist es etwas schwammiger..

Paladin
Paladin
Universalgelehrter
2 Monate 23 Tage

@MS: Es gilt abzuwägen. Wer sich bewusst in eine Gefahrensituation begibt und Warnungen missachtet, sollte auch an den Kosten beteiligt werden. Z.B. ein Skitourengeher in einem Lawinengebiet. Mit unsachgemäßer Kleidung auf über 2000 Meter wandern wollen und dann bei Schlechtwetter-Einbruch irgendwo stecken bleiben. Oder wie vor einiger Zeit geschehen, Menschen die auf einem zugefrorenen See trotz Warnschildern “spazieren” gehen und einbrechen. Hier handelt man grobfahrlässig und dafür sollte man selber aufkommen müssen, nicht der Steuerzahler.

der echte Aaron
der echte Aaron
Universalgelehrter
2 Monate 23 Tage

Mitgliedschaft beim Weißenkreuz, wäre eine Option

Doolin
Doolin
Kinig
2 Monate 23 Tage

…hilft das bei einer Hubschrauberbergung in Österreich?…

Faktenchecker
2 Monate 23 Tage

Kommt darauf an wo Du Deinen Heli versicherst hast.

OrtlerNord
OrtlerNord
Universalgelehrter
2 Monate 23 Tage

@Doolin
Die Mitglieder der Alpenvereine sind automatisch Bergungskosten incl. Hubschrauber versichert!

Pyrrhon
Pyrrhon
Universalgelehrter
2 Monate 22 Tage

@Fakte.. es kommt nicht auf das ‘wo’ sondern viel mehr auf das ‘wie’ an 😉

der echte Aaron
der echte Aaron
Universalgelehrter
2 Monate 22 Tage

@Doolin
musst nur die Weltweite Mitgliedschaft nehmen ist der Hubschrauber, Rückführung u.s.w. dabei

doco
doco
Superredner
2 Monate 22 Tage

@Doolin
wenn Du beim Alpenverein versichert bist ja selber erfahren Jahresprämie;45€

doco
doco
Superredner
2 Monate 23 Tage

es wäre an der Zeit dass auch in Südtirol diese Systeme eingeführt wird wer hier hier Urlab macht sollte auch eine dementsprechende Versicherung abschließen wir haben ja gesehen was damals am Pragser Wildsee passiert ist für so etwas sollte nicht der Steuerzahler aufkommen müssen.

Pyrrhon
Pyrrhon
Universalgelehrter
2 Monate 23 Tage

Zum Skifahren ist eine Haftpflichtversicherung nicht nur zu empfehlen sondern ein muss, zu emfehlen ist jedenfalls eine Freizeitversicherung sei es zum Skifahren wie auch zum Wandern, eine Versicherung für ein ganzes Jahr kostet weniger als ein Skipass für einen einzigen Tag

topgun
topgun
Superredner
2 Monate 23 Tage

Mitgliedschaft Alpenverein und gut ist…

Italo
Italo
Universalgelehrter
2 Monate 23 Tage

Na ober decht net in insern (Vaterland)🙈😂😂

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