Von: bba
Bozen – Die vierte Interalpinen Bautage zum Thema „Smart Monitoring von Infrastrukturbauwerken“, organisiert vom IBI-Euregio Kompetenzzentrum, sind heute in Igls erfolgreich zu Ende gegangen. Eine international besetzte Tagung mit Fachreferenten wie Dr. Franz Fischler, Präsident vom Institut für Höhere Studien IHS, und Jonathan Gammon der Geotechnical Observations aus London. Dr. Fischler leitete den zweiten Tag mit einem Impulsvortrag zum Thema „Wer Chancen und Risiken nicht kennt, kann auch keine Verantwortung tragen!“, ein.
Unsere Zeit ist von großen Herausforderungen und neuen Belastungen für die Gesellschaft geprägt. Die Umwelt von einem Wandel begriffen und so bedarf es einer verantwortungsbewussten Planung, die diese Faktoren stets im Blick hat. Hier braucht es einen häufigen und konstruktiven Austausch zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Politik.
Welche Möglichkeiten und Ansätze es dafür gibt, haben zahlreichen Vorträge der Fachexperten gezeigt. Unisono sind sie der Meinung, dass es einer offensiveren Kommunikation nach außen bedarf, um die Gesellschaft mitzunehmen und mit geteilter Verantwortung, die Weichen für eine sichere und nachhaltige Zukunft zu legen. Dieser Punkt der Verantwortung des Nicht-Tuns wurde von mehreren Entscheidungsträgern in der nachfolgenden Podiumsdiskussion aufgenommen. „Die Notwendigkeit der kontinuierlichen Beobachtung von Bauten muss an die Gesellschaft herangetragen werden. Denn ohne einen Rückhalt aus der Bevölkerung, ist eine Umsetzung dieser wichtigen politischen Punkte nicht möglich!“ betont Florian Riedl, Abgeordneter des Tiroler Landtages.
Laut dem Podium benötigt es vor allem eine breit angelegte Kooperation. Dies betrifft sowohl die beteiligten Sektoren als auch die geografische Kooperation über die Grenzen hinaus. Die Reform der Euregio-Tirol bietet große Chancen, was die Zusammenarbeit im Alpenraum betrifft. „Die Euregio kann eine wichtige Rolle spielen, um die Erreichbarkeit der Alpendörfer zu garantieren.“ zeigt Daniel Alfreider, stellvertretender Landeshauptmann von Südtirol, eine konkrete Möglichkeit der Kooperation auf. Die Gegebenheiten des Alpenraums bedürfen innovativer Lösungen, besonders im Anbetracht alternder Strukturen. Das Know-How existiere bereits, die Umsetzung aber sei immer eine Abwägung zwischen Technik, Bevölkerung und Politik mit dem Endziel der Nachhaltigkeit. Je länger ein Bauwerk stehe, desto nachhaltiger sei es. Gleichzeitig bieten moderne Technologien im Monitoring Bereich, wie der Digitale Zwilling, eine abgestimmte Planung für einen Neubau. Nachhaltigkeit müsse bewertbar werden, damit die Entscheidungsträger von heute und morgen auch gut informierte Entscheidungen treffen können. Denn die Arbeit dieses Sektors richtet sich nicht auf Heute, nicht auf Morgen, sondern erschafft die Welt unserer Zukunft.
Diemar Thomaseth, Präsident des IBI-Euregio Kompetenzzentrums, bringt es in seinem Fazit folgendermaßen auf den Punkt: „Es freut mich sehr, die diesjährige Veranstaltungsreihe mit den Bautagen erfolgreich abschließen zu können. Gleichzeitig haben wir gesehen, dass unsere Arbeit noch lange nicht vorüber ist. Wir müssen von der Reaktion in die Aktion kommen, damit wir von den Veränderungen unserer Zeit nicht überrollt werden. Aus dem Grund beginnen wir auch gleich mit der Organisation der nächstjährigen Veranstaltungsreihe.”