Bozen – Ein beschauliches Südtiroler Dorf. Mit allem, was so dazugehört: vom Gasthaus für einen Watter mit Freunden über die Bar für einen gemütlichen Ratscher bis hin zur Arztpraxis, an die man sich wenden kann, um sich über das Coronavirus zu informieren und darüber, wie man zu Hause fit bleibt. Die Rede ist von St. Virtual, dem ersten Südtiroler Dorf, das lediglich im Internet existiert: www.sanktvirtual.info. Ideengeber und Bauherr dieser Ortschaft im Netz ist NOI Techpark. Ziel ist es, die Bevölkerung auf einfache Weise zu verbinden und damit der starken Nachfrage nach sozialen Kontakten in Zeiten der Covid-19 Epidemie nachzukommen.
“Das Projekt richtet sich an die gesamte Südtiroler Bevölkerung und soll das Potenzial und den gesellschaftlichen Nutzen der Technologie in Krisenzeiten wie dieser aufzeigen“, erklärt Projektleiterin im NOI, Elisa Weiss, „Bei der Entwicklung der Idee war es uns ein Anliegen, besonderes Augenmerk auf all jene Personen zu legen, die mit den digitalen Technologien noch nicht so vertraut sind. Denn das virtuelle Dorf soll für alle gleichermaßen zugänglich sein, unabhängig von Erfahrung und Alter.”
Die Ausbreitung des Coronavirus und die damit einhergehenden Vorsichtsmaßnahmen zwingen uns gerade dazu, in unseren Häusern zu bleiben und, wenn auch nur vorübergehend, alle persönlichen Kontakte und direkten sozialen Interaktionen zu unterbinden. Eine Situation, die bei vielen, insbesondere bei älteren Menschen, Gefühle wie Langeweile und Einsamkeit verstärkt. Genau aus diesem Grund hat NOI Techpark dieses Projekt gestartet und einen virtuellen Treffpunkt für Jung und Alt geschaffen. Seit jeher gehören die digitalen Technologien zu den Kernbereichen des NOI. Dementsprechend konnte die neue Webseite, mithilfe einiger engagierter Südtiroler IT-Firmen, rasch auf die Beine gestellt werden.
Ratschen, Watten und mehr
St. Virtual setzt sich zurzeit aus drei Haupt-Treffpunkten zusammen: Gasthaus, Bar und Arztpraxis. Jeden Tag, zu den auf der Webseite angeführten Öffnungszeiten, können die Besucher in eines der drei Gebäude eintreten, an einem Tisch Platz nehmen und Zeit in Gesellschaft verbringen. Das Ganze im Internet und ohne dabei die eigenen vier Wände zu verlassen, versteht sich. Im Gasthaus trifft man sich etwa auf einen Stammtisch oder auf eine spannende Online-Wattpartie. In der Dorfbar kann man mit anderen virtuellen Besuchern über dieses und jenes sprechen und gemütlich die Zeitung lesen, während in der Arztpraxis regelmäßig Mediziner anwesend sind und einem Informationen und Tipps geben, wie man fit und gesund bleibt. Auf der Webseite findet man einen Kalender, der alle Termine, wie etwa die Sprechstunden mit dem Ärzteteam, sowie die genauen Öffnungszeiten der Lokale übersichtlich darstellt. Zusätzlich gibt es in St. Virtual auch einen eigenen Dorfladen. Dieser listet lokale Einkaufsdienste und Lieferservices, um in Zeiten von Corona ganz einfach und sicher online bei Südtiroler Händlern einzukaufen. Und das Dorf wächst weiter: in Kürze soll eine Turnhalle mit Online-Sportkursen dazukommen, daneben ein Computergeschäft mit Tipps und Tricks zum Umgang mit den digitalen Medien und noch einiges mehr.
Von: luk
