Bozen – Mit der Abschaffung des geschützten Tarifs für Strom und Gas ab dem 1. Juli 2020, müssen sich viele Südtiroler Verbraucher um einen neuen Vertrag am freien Markt kümmern. Laut Aufsichtsbehörde ARERA hatten 2018 44 Prozent der italienischen Haushalte den Wechsel bereits vollzogen. Ein Meer an nationalen Anbietern mit einer Vielzahl an verschiedenen Tarifen erschweren allerdings die Auswahl des passenden Angebots, trotz offiziellem Vergleichsportal, gibt die VZS zu bedenken.
Die Verbraucherzentrale Südtirol (VZS) hat daher ausgewählte Tarife für Strom und Gas einiger großer nationaler Anbieter sowie lokaler Lieferanten zusammengetragen, um den Verbrauchern eine Vergleichsmöglichkeit zu bieten.
Bedachte Wahl lohnt sich
Wie der Vergleich zeigt, lohnt sich eine bedachte Wahl von Anbieter und Tarif. Beim Gas sind mit dem richtigen Tarif Ersparnisse von circa 120 Euro im Vergleich zum geschützten Markt möglich. “Das günstigste und teuerste Angebot für Gas unseres Vergleichs liegen um fast 45 Prozent auseinander, was jährlich über 400 Euro entspricht. Auch beim Strom können die Verbraucher mit einem günstigen Tarif jährlich bis zu 17 Prozent (96-136 Euro) im Vergleich zum geschützten Markt sparen. Wer hingegen unbedacht wählt, zahlt circa neun Prozent mehr”, fasst die VZS zusammen.
Vergleichstabellen 20.11.19
Gibt eine typische Südtiroler Familie (Stromleistung von drei kW für Ansässige mit 2.700 kWh Verbrauch und einen Gasverbrauch von 1.400 sm3) im geschützten Markt jährlich rund 1.615 Euro aus, so ist auf dem freien Markt mit dem günstigsten der betrachteten Tarife eine Ersparnis von 13,5 Prozent (bzw. ca. 218 Euro) möglich. Eine unbedachte Wahl des teuersten Angebots der Untersuchung kann allerdings auch Mehrkosten mit sich bringen: über 20 Prozent (ca. 346 Euro) im Vergleich zum geschützten Markt bzw. ca. 40 Prozent (ca. 564 Euro) im Vergleich zum günstigsten Angebot der Untersuchung.
Noch ist Zeit
Die Konsumenten haben aktuell noch bis zum 1. Juli 2020 Zeit, ein Angebot des freien Marktes zu wählen.
Lokale Anbieter bieten meist die Möglichkeit einer deutschsprachigen Rechnung und lokaler Kundenbüros. Nationale Anbieter kann man hingegen über den telefonischen Kundenservice, Onlineportale oder per E-Mail erreichen.
Hier finden sich ein kleiner Leitfaden für den Anbieterwechsel und einige Hinweise für eine bedachte Wahl.
Nützlich ist auch der Energiepreisrechner der ARERA unter www.ilportaleofferte.it. Die Berater der VZS stehen für weitere Informationen zur Verfügung.
Von: luk
