Von: luk
Bozen – Ein konstruktiver Ideenaustausch und ein gemeinsames Ziel, nämlich Südtirol noch wettbewerbsfähiger zu machen, waren Grundlage des gestrigen Treffens des Generalrates des Unternehmerverbandes Südtirol mit Landeshauptmann Arno Kompatscher.
Verbandspräsident Stefan Pan erinnerte daran, dass die heimischen Betriebe viele hochqualifizierte Arbeitsplätze geschaffen haben und neue Marktanteile in Italien und im Ausland erobern konnten. „Diese Ergebnisse zeigen, dass die Reduzierung der Steuerlast die beste Unterstützung für Familien und Unternehmen ist und zugleich das effizienteste Instrument für eine gute Wirtschafts- und Sozialpolitik ist“, wiederholte Pan die Meinung des Unternehmerverbandes im Hinblick auf den Landeshaushalt. Dieser Weg müsse weitergegangen werden, insbesondere in Hinblick auf die Gemeindeimmobiliensteuer auf Produktionsgebäude.
Die Unternehmer brachten ihre Besorgnis über die ansteigenden laufenden Ausgaben zulasten der Ausgaben für Investitionen zum Ausdruck: „Um auch in Zukunft die Sozialleistungen finanzieren zu können, muss die Verwaltungsreform auf allen Ebenen –öffentliche Beschäftigung, Gesundheit und Gemeinden – umgesetzt werden.“ Die Betriebe verlangen keine Beiträge nach dem Gießkannenprinzip; sie schlagen hingegen vor, die Mittel, die durch Synergien und Effizienzsteigerungen frei werden, für moderne und effiziente Infrastrukturen zu nutzen: „Effiziente Verbindungen sind strategisch für die Wettbewerbsfähigkeit eines Standorts und seiner Betriebe. Dies gilt insbesondere auch für die ländlichen Gebiete“. Vereinfachung ist das Schlagwort auch in Hinblick auf die Urbanistikreform: die Betriebe brauchen schnelle Abläufe und ein ausgewogenes Gleichgewicht zwischen wirtschaftlicher Entwicklung und Landschaftsschutz.
Beim Treffen mit Kompatscher gingen die Unternehmer auch auf den Bereich Bildung, sowohl in der Schule als auch im Betrieb, ein. „Industrie 4.0 braucht neue Kompetenzen. Die Schulbildung muss unsere Jugendlichen darauf vorbereiten, ebenso entscheidend wird die kontinuierliche Weiterbildung im Unternehmen sein“, erklärte Pan. Gerade in diesem Bereich müssen die europäischen Gelder bestmöglich eingesetzt werden.
Landeshauptmann Arno Kompatscher versprach seinerseits, dass die Mittel für Investitionen mit dem Nachtragshaushalt angehoben werden und dass das Land Südtirol die in der Vergangenheit gewährten Steuererleichterungen aufrecht erhält, trotz der Ires-Senkung von 27,5 auf 24 Prozent, wodurch das Land auf Einnahmen in Höhe von 36 Mio. Euro verzichtet. Was die Reformen betrifft, verwies Kompatscher auf den wichtigen Schritt, der mit der Verabschiedung des neuen Sanitätsplans gesetzt wurde. Er werde sich weiterhin für Effizienzsteigerungen in allen Bereichen der öffentlichen Verwaltung einsetzen. Zur Finanzierung der betrieblichen Ausbildung verwies Kompatscher auf die kürzlich erfolgte erste Ausschreibung des Europäischen Sozialfonds. Er versprach in diesem Bereich für die Zukunft auch raschere Abläufe, damit die europäischen Gelder vollständig genutzt werden können.