Von: luk
Bozen – Immer stärker greifen die Bergrettungen auf neue Technologien zurück, um Bergsteigern in Not zu helfen. Eine zentrale Rolle dabei nehmen Drohnen ein. Im Rahmen des Interreg-Projekts START haben die Bergrettungen von Tirol, Südtirol und Belluno nun eine Zusammenarbeit mit den lokalen Drohnenherstellern MAVTech, Soleon und UP Caeli Via begonnen. „Vor 3 Jahren sind wir – mit zugegebenermaßen einiger Skepsis – mit der Idee gestartet, Drohnen in der Bergrettung einzusetzen. Wir haben aber schnell den Nutzen dieser unbemannten Flugobjekte am Berg erkannt und sind jetzt gerade dabei, eine eigene Drohnengruppe aufzubauen. 2022 starten wir mit fünf Teams im ganzen Land“, erklärt der Landesleiter des Bergrettungsdienstes im AVS Ernst Winkler.
Die lokalen Technologieunternehmen liefern dabei nicht nur die Drohnen, sondern auch das technologische Know-how dahinter, welches in den kommenden Jahren weiterentwickelt werden soll. Damit Drohnen im täglichen Einsatz der Bergrettung nämlich eine relevante Rolle spielen, braucht es noch einiges an technologischer Entwicklungsarbeit. Hier laufen die Fäden beim NOI Techpark in Bozen zusammen, wo sich die Bergrettungen mit Forschungseinrichtungen und Unternehmen vernetzen. „Noch gibt es keine perfekte Drohne für die hohen Ansprüche des täglichen Einsatzes am Berg. Daran arbeiten wir im Netzwerk aus Wirtschaft, Forschung und Anwendern“, so Sebastian Mayrgündter, Tech Transfer Automation | Alpine im NOI Techpark.
So wurde beispielsweise jüngst in der Bletterbachschlucht vom Institut für Alpine Notfallmedizin von Eurac Research, das START-Projektpartner ist, eine große Studie über den Nutzen der Drohne in der Bergrettung durchgeführt. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen allen Partnern offenstehen. Mit von der Partie ist auch das Start-up Flying Basket, das gerade die erste Flugschule in Südtirol gegründet hat, in der auch Piloten für die Rettungseinsätze in der speziellen Kategorie ausbildet werden können. „Beim Einsatz von Drohnen in der Bergrettung nimmt Südtirol eine Vorreiterrolle in Italien ein. Darauf gilt es aufzubauen, das technologische Know-how zu erweitern und Drohnen als Einsatzmittel der Zukunft zu etablieren“ erklärt Andrea Cavaliere, Koordinator der Drohnengruppe der Südtiroler Berg- und Höhlenrettung CNSAS.
Photo: Michael Überbacher (CEO Soleon) übergibt dem Präsidenten der Südtirol Berg- und Höhlenrettung CNSAS eine Drohne von DJI MAVIC 2, die im Interreg-Projekt START getestet wurde.