Von: luk
Congeliano – Die Winzer im Gebiet Conegliano-Valdobbiadene blicken mit großer Zuversicht auf die bevorstehende Weinlese. Nach Einschätzung von Franco Adami, Präsident des Konsortiums für den Prosecco Superiore DOCG, könnte die diesjährige Ernte zu den besten der vergangenen 50 Jahre zählen. „Nur 1988 und 2013 waren auf diesem Niveau“, erklärte Adami. Entscheidend seien die kommenden Wochen: Bleiben die Temperaturen tagsüber um 30 Grad und sinken nachts unter 20 Grad, sei mit außergewöhnlichen Weinen zu rechnen.
Witterungsschäden haben die Erwartungen nur geringfügig getrübt. Hagel habe zwar in drei kleineren Zonen einzelne Weingüter schwer getroffen, für die Gesamternte aber keine nennenswerte Auswirkung, so Adami. Die Regenfälle im Juli hätten im Gegenteil geholfen, die Säurewerte der Trauben zu stabilisieren.
Geschmacklich erwartet der Konsortiumspräsident eine breite Palette an Aromen – von floralen und fruchtigen Noten bis hin zu exotischen Akzenten. Während im Conegliano-Gebiet intensive Fruchtaromen wie Ananas, Aprikose und Banane dominieren dürften, sei im Valdobbiadene eher mit eleganten, blumigen Tönen von Apfel und Birne zu rechnen.
Der Start der Lese wird Anfang September erwartet und soll sich über rund zwei Wochen erstrecken – beginnend in Conegliano und Vittorio Veneto, anschließend in Richtung Valdobbiadene. Unterschiede in der Pressung und Gärung sowie in den einzelnen „Rive“-Lagen sollen für vielfältige Ausdrucksformen des Prosecco Superiore sorgen.
Wirtschaftliche Sorgen bereiten den Winzern weniger mögliche Zölle auf Exportmärkte. „Wir sind von den USA nur begrenzt abhängig“, betonte Adami. Drängender seien derzeit Probleme bei der Verfügbarkeit von Erntehelfern sowie bürokratische Hürden, die die Arbeit im Weinberg erschwerten.
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