Semmel und Cola für 17,50 Euro

Über 50 Prozent: Preisexplosion auf Dolomitenhütte

Freitag, 19. Dezember 2025 | 08:35 Uhr

Von: idr

Hochabtei – Ein simples belegtes Brötchen mit Wurst und Käse, dazu eine Dose Cola – macht zusammen 17,50 Euro. Was nach einem schlechten Witz klingt, ist bittere Realität in einer Berghütte im Skigebiet Alta Badia. Ein Wintersportler postete seinen Frust in einer italienischen Facebook-Gruppe für Ski-Enthusiasten und löste damit eine Welle der Empörung aus.

Besonders brisant: In der vergangenen Saison kostete dieselbe Kombination noch 11,50 Euro. Eine Preissteigerung von über 50 Prozent innerhalb eines Jahres – das geht selbst hartgesottenen Wintersportfans zu weit. Einige sprechen davon, dass die Betreiber „verrückt“ sein müssten. Andere Stammgäste kündigten an, dass dies ihr letzter Urlaub in der Region war.

Wer ist schuld an der Misere?

Doch während die Empörung neue Höhepunkte erreicht, stellt sich die Frage: Wer trägt die Schuld an dieser Entwicklung? Die Betreiber, die offenbar jede Gelegenheit nutzen, um abzukassieren? Die Gäste selbst, die trotz horrender Preise Jahr für Jahr wiederkommen und damit signalisieren: Wir zahlen jeden Preis? Oder doch die Politik, die dieser Entwicklung keinen Riegel vorschiebt?

Ein Kommentator bringt es auf den Punkt: „Die Leute gehen eh und dann beschweren sie sich.“ Genau hier liegt das Dilemma. Solange die Skigebiete trotz Rekordpreisen ausgebucht sind, gibt es keinen wirtschaftlichen Anreiz für die Betreiber, die Preise zu senken. Die Nachfrage bestimmt am Ende den Preis und nicht umgekehrt.

Reguliert der Markt den Wahnsinn?

Gleichzeitig zeigt sich eine gefährliche Entwicklung: Wintersport droht, zum Luxusgut zu werden, das sich nur noch eine privilegierte Schicht leisten kann. Wenn eine Familie für einen Skitag inklusive Lift, Verpflegung und Ausrüstung mehrere Hundert Euro einplanen muss, wird der Ausflug in die Berge zur finanziellen Belastungsprobe.

Eine Umfrage des Instituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur zeigte kürzlich, dass 15 Prozent der Deutschen aufgrund der unsicheren Wirtschaftslage heuer beim Winterurlaub sparen wollen. Dies könnten die ersten Anzeichen der Selbstregulierung des Marktes sein.

Bezirk: Pustertal

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