"Aggressive Vorgangsweise"

Südtiroler Hotelier regt sich über Schweizer Bußgeld auf

Dienstag, 31. Januar 2017 | 12:00 Uhr
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Zürich/St. Martin in Passeier Der Daniel Fink, Juniorchef des Passeirer Fünfsternehauses Andreus, kann es noch immer kaum fassen, was ihm als Standbetreiber auf der Ferienmesse FESPO in Zürich widerfahren ist. Vor ein paar Tagen erhielt der Stand Besuch von Beamten der Züricher Stadtpolizei bekommen, weil die Angebote nur in Euro und nicht in Schweizer Franken angegeben waren. „Wir handelten in völliger Unkenntnis, aber sie meinten nur: Entweder Sie bezahlen jetzt in bar die fällige Strafe von 630 Schweizer Franken oder Sie kommen mit aufs Revier“, erzählt Fink über den ärgerlichen Zwischenfall dem Tagblatt Dolomiten.

Der Südtiroler Hotelier beschwert sich nicht nur über die Höhe der Strafe. Vielmehr habe „die aggressive Vorgangsweise der Behörden dem Fass den Boden ausgeschlagen“.

Die gesetzliche Regelung sieht vor, dass alle Preise auf der Messe einheitlich in Schweizer Franken angegeben werden müssen. Weil die Euro-Zahl tiefer als die umgerechnete Franken-Zahl ist, hätten die Euro-Anbieter einen psychologischen Vorteil. Somit komme es zu Ungleichheiten. Derzeit liegt der Umrechnungskurs für einen Euro bei rund 1,065 Schweizer Franken.

Fink habe sich wie ein Verbrecher behandelt gefühlt. Der Zwischenfall, der sich bereits am ersten Messetag zugetragen hat, schaffte es in den Schweizer Lokalsender TeleZüri. Marco Cortesi von der Stadtpolizei Zürich, rechtfertigte sich dabei: „Aus Sicht der ausländischen Standbetreiber mag das kleinlich sein, aber aus Sicht der Schweizer Standbetreiber ist es einfach Gleichberechtigung und wir haben ja den Konsens gesucht und den Leuten gesagt, sie müssen eine Umrechnungstabelle haben.“
Fink kontert allerdings. „Keiner wusste etwas davon. Natürlich hätten wir uns an die gesetzlichen Vorgaben gehalten, wenn wir davon in Kenntnis gesetzt worden wären“, betont er laut „Dolomiten“.

Auch die Messeleitung beteuert, sie habe die „Franken-Regelung“ deutlich im Internet und einem eigenen „Last-Info-Mail“ bekanntgegeben. Doch Fink habe sich nochmals die erhaltenen Mails angesehen. Gefunden habe er lediglich 15 Seiten Geschäftsbedingungen, die für die Reisebüros bestimmt waren.
Fink findet die Angelegenheit im Grund banal, doch die Reaktion hält er für maßlos überzogen. Schließlich würden auch die Schweizer Gäste bei ihm in Euro zahlen. Bei der Messeleitung hat er sich zwar beschwert, doch noch ist keine Antwort eingetroffen. Abgesehen von der Kommunikationspanne, ist Fink mit dem Verlauf der viertägigen Messe allerdings sehr zufrieden.

Von: mk

Bezirk: Burggrafenamt