Von: Ivd
Bozen – Die Ausfuhren aus Südtirol haben im ersten Quartal 2025 einen leichten Dämpfer erhalten: Mit rund 1,84 Milliarden Euro lagen sie um 0,8 Prozent unter dem Vorjahreswert. Ein Minus, das sich vor allem auf den Rückgang der Exporte nach Deutschland auswirkt – Südtirols wichtigstem Handelspartner. Gleichzeitig zeigen die Zahlen auch Lichtblicke: In die USA und in Rumänien legten die Exporte deutlich zu.
Besonders deutlich fiel das Plus in Richtung Rumänien aus: Hier stiegen die Lieferungen um über 200 Prozent. Auch die Vereinigten Staaten bestellten kräftig bei Südtiroler Firmen – ein Anstieg um gut 31 Prozent bringt das Land auf Rang vier der wichtigsten Zielmärkte. Ein Grund dafür könnte in den jüngsten Zollregelungen der US-Regierung liegen, die viele Unternehmen offenbar zu frühzeitigen Bestellungen bewegten bevor die Zölle griffen.
Wirtschaftlich bemerkenswert ist auch der Boom im Fahrzeugbereich: Die Exporte stiegen in diesem Segment um über 75 Prozent. Es ist die deutlichste Zunahme unter allen Warengruppen. Auch die Landwirtschafts- und Lebensmittelbranche lieferte mehr als im Vorjahr.
Schwäche bei Elektronik und Maschinenbau
Weniger gefragt waren hingegen elektrische Geräte aus Südtirol – der Rückgang in diesem Bereich beträgt satte 37 Prozent. Auch Maschinen und Metallerzeugnisse kamen weniger gut an als im Vorjahr. Besonders schmerzhaft ist der Rückgang der Ausfuhren nach Deutschland: Minus 43,5 Millionen Euro bedeuten nicht nur einen Rückschlag für die regionale Industrie, sondern auch einen Warnhinweis in Richtung Berlin.
Rund drei Viertel aller Südtiroler Exporte gingen weiterhin in EU-Staaten. Doch während dort ein leichter Rückgang verzeichnet wurde, legten die Ausfuhren in Länder außerhalb Europas deutlich zu – allen voran in Richtung Amerika, aber auch nach Asien und Afrika.
Südtirols Wirtschaft bleibt exportstark – trotz einzelner Schwächen. Der Mix aus traditioneller Landwirtschaft, Fahrzeugtechnik und Lebensmittelerzeugung zeigt sich stabil, während manche Industriezweige derzeit mit Herausforderungen kämpfen. Die kommenden Monate werden zeigen, ob sich der positive Trend in den außereuropäischen Märkten fortsetzen kann – und ob sich Deutschland als Handelspartner wieder erholt.
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