Von: bba
Bozen – Damit die Lebensmittelversorgung der Bevölkerung auch in Zeiten der Coronakrise gesichert ist, leistet auch die Südtiroler Agrarwirtschaft ihren Beitrag. „In allen Sektoren tut man das Möglichste, um die Sicherheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu garantieren und die Produktion aufrecht zu erhalten“, erklärt Leo Tiefenthaler, Landesobmann des Südtiroler Bauernbundes.
Zwei Ziele haben in Zeiten der Coronakrise in allen landwirtschaftlichen Bereichen Priorität. So geht es zum einen darum, die Gesundheit aller Bauern und Mitarbeiter in den Betrieben zu schützen. „Dafür werden alle vorgesehenen Sicherheitsmaßnahmen sehr genau und konsequent umgesetzt“, sagt Tiefenthaler. Die zweite Priorität ist, die Produktion aufrecht zu erhalten und dafür zu sorgen, dass die Bevölkerung auch weiterhin pünktlich und zuverlässig mit landwirtschaftlichen Produkten versorgt wird.
Um die Voraussetzungen dafür zu schaffen, ist der Südtiroler Bauernbund bemüht, die bäuerlichen Betriebe im Land mit den notwendigen Informationen zu versorgen und auch dafür zu sorgen, dass die Versorgungskette funktioniert. „Es ist essenziell, dass auch die nötigen Produktionsmittel weiterhin in ausreichendem Maße zur Verfügung stehen“, so Tiefenthaler, der sich laufend mit dem Agrarsektor von IDM Südtirol abspricht. „IDM kümmert sich um die Vernetzung und den Informationsaustausch zwischen den verschiedenen Sektoren “, so der Bauernbund-Landesobmann.
Südtirol trotz aller Schwierigkeiten mit frischen Produkten zu versorgen, ist das Gebot der Stunde. So geht es für die Südtiroler Milchwirtschaft vor allem darum, die Milch täglich von den Höfen zu holen, in die Milchhöfe zu bringen und von dort die Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen. „Wir führen die tägliche Milchsammlung und -auslieferung auch weiterhin durch und gerade in Zeiten wie diesen zeigt sich, wie wichtig regionale Kreisläufe mit kurzen Versorgungswegen sind, wenn es um die zuverlässige Nahversorgung geht“, erklärt dazu Joachim Reinalter, Obmann des Sennereiverbandes Südtirol.
Georg Kössler, der Obmann des Südtiroler Apfelkonsortiums bestätigt, dass die Obstgenossenschaften trotz der Krise regulär arbeiten: „Unser Sektor hat den Vorteil, auf vielen Beinen zu stehen“. Sollte ein Betrieb zeitweilig ausfallen, könnten andere die Lücke schließen, um die Versorgung aufrecht zu erhalten. „Diese Krise zeigt wieder einmal, wie gesellschaftlich zentral die Solidarität ist, die ja einen Grundwert unserer Genossenschaften darstellt“, so Kössler.
Ganz ähnlich ist die Situation bei den Speckproduzenten. „Wir sind in kleinen Teams organisiert, was uns die nötige Flexibilität gibt, um die Produktion aufrecht zu erhalten und die Versorgung zu garantieren“, erklärt der Präsident des Südtiroler Speck Konsortiums, Andreas Moser.
Auch die vielen kleinen Produzenten von weiteren Südtiroler Qualitätsprodukten wie Brot- und Backwaren, Fleisch, Freilandeier, Kräuter und Gewürze oder Obst und Gemüse versuchen in der Krisensituation, Produktion und Vertrieb aufrecht zu erhalten und gleichzeitig die auferlegten Sicherheitsmaßnahmen einzuhalten.