Von: luk
Bozen – Eine der Stärken der Südtiroler Wirtschaft ist das Zusammenspiel und die enge Vernetzung von Betrieben aller Sektoren und Größen. Aus diesem Grund hält der Unternehmerverband Südtirol die Worte des Meraner Bürgermeisters Paul Rösch, der sich – ausgehend von der Krise eines einzigen Unternehmens – die Absiedlung der Großbetriebe, der sog. Global Player, aus Südtirol wünscht, für unangebracht.
In Südtirol beschäftigen nur 7,1 Prozent aller Betriebe mehr als zehn Mitarbeiter, aber diese Betriebe schaffen 56,8 Prozent der Gesamtbeschäftigung. Die Betriebe, die mehr als 250 Mitarbeiter beschäftigen, sind gerade einmal 34 (0,1 Prozent der gesamten Betriebe). “Wenn diese Unternehmen allerdings aus Südtirol weggehen würden, wie vom Meraner Bürgermeister gewünscht, würden rund 30.000 Menschen – 15,6 Prozent der gesamten Beschäftigten – ihren Arbeitsplatz verlieren”, so der Unternehmerverband.
“Zwischen 2008 und 2013, d.h. in den Jahren der Krise, ist die Beschäftigung in den Kleinstbetrieben mit weniger als zehn Mitarbeitern um 3,4 Prozent gesunken, während in den Unternehmen mit mindestens 50 Mitarbeitern die Beschäftigung um 4,8 Prozent gestiegen ist, wodurch in Südtirol die gesamte Anzahl der Arbeitsplätze gesteigert werden konnte. Gleiches gilt auch für den Export. Die 25 internationalsten Betriebe Südtirols schaffen über die Hälfte des Südtiroler Exports. Zwischen 2009 und 2015 stieg der Wert der Südtiroler Exporte von 2,9 auf 4,4 Milliarden Euro, wodurch die heimische Wirtschaft die Krise gut meistern konnte. Ohne den Beitrag der größeren Betriebe wären die Auswirkungen wesentlich schwerwiegender gewesen”, heißt es weiter.
“Es ist höchste Zeit, Mauern und künstliche Gegensätze zwischen Unternehmen verschiedener Größen zu überwinden. Die Realität ist anders. Sie ist gekennzeichnet von einer engen Zusammenarbeit von kleinen, mittleren und großen Unternehmen. Die kleineren sind flexible und rasche Zulieferer für die größeren, die ihrerseits wiederum Vorreiter bei der Internationalisierung und bei den Investitionen in Forschung und Entwicklung sind. Alle Unternehmen beginnen klein und entwickeln sich dann im Laufe ihrer Tätigkeit. Klein ist nicht das Ziel, sondern eine Phase im Leben eines Unternehmens. Gemeinsam sind wir gefordert, einen konstruktiven Beitrag für die Entwicklung der Unternehmen, den Erhalt und die Schaffung neuer Arbeitsplätze zu leisten”, schließt der Unternehmerverband.