Von: mk
Bozen – Am 24. September haben die Gewerkschaft UILTuCS sowie die anderen Fachgewerkschaften auf nationaler Ebene mit der Direktion von H&M nach langen Verhandlungen ein Zusatzabkommen unterzeichnet, das die „Organisation der Arbeit und die Vereinbarkeit von Freizeit, Familie und Beruf“ der Angestellten regeln soll. Der Text sieht einige allgemeine Regelungen vor, die dann mit jeder Geschäftsstelle auf ihre Realisierbarkeit im Detail geprüft werden müssen. Damit könnte das Abkommen auch Auswirkungen für die Beschäftigte von H&M in Südtirol haben.
Die Themen, die aufgegriffen und vereinbart wurden, reichen von der Arbeitszeitplanung über ein ausgeglichenes Arbeitspensum bis hin zur Verpflichtung, mehrere Ruhetage zu garantieren, die auf einen Sonntag fallen. Zudem wurde ein Essensgutschein im Wert von fünf Euro ausgehandelt. Was die Vereinbarung von „Lebenszeit“ und Berufsleben anbelangt, wurde vereinbart, dass Eltern eventuell für einen unbezahlten Wartestand ansuchen können – das gilt für jene, die ohne Unterbrechung um Mutterschaft/Vaterschaft und Elternzeit angesucht haben – und um eine vorübergehende Abänderung des Vollzeit-Arbeitsverhältnisses in Teilzeit seitens eines Elternteiles und einen zusätzlichen unbezahlten Tag Vaterschaftsurlaub für den arbeitenden Vater. Außerdem können die Angestellten nun um Vorauszahlung der Abfertigung – unabhängig vom Dienstalter – ansuchen.
Die UILTuCS Trentino-Südtirol ist der Ansicht, dass die erlangte Vereinbarung als erster Schritt gesehen werden könne.
„Wir betrachten die Unterzeichnung der Vereinbarung als ein positives Signal, aber wir möchten hervorheben, dass die UILTuCS Trentino- Südtirol auch die internationale ‚Kampagne für Saubere Kleider‘ unterstützt. Diese richtet sich gegen die Ausbeutung von Arbeiterinnen und Arbeitern in den Fabriken im Ausland, wo auch die Kleider von H&M hergestellt werden. Es ist sehr wichtig, dass die Unternehmen ihre Einkaufsmodalitäten ändern, damit alle Arbeiterinnen und Arbeiter einen würdevollen und gerechten Lohn erhalten und ihre Rechte geschützt werden“, erklären Annalisa Santin und Elisa Lascialfari von der Fachgewerkschaft.