Von: mk
Bozen – Der Einsatz von Beton mit Recyclingprodukt-Anteil ist derzeit in Italien und somit in Südtirol, vom Gesetz her vorgeschrieben (Ministerialdekret vom 11. Oktober 2017). Aufgrund der aktuellen technischen Normen für Italien ist der Einsatz von Recycling-Beton jedoch nur begrenzt möglich, und dies, obwohl es zahlreiche Einsatzgebiete geben würde. Im Sinne der Nachhaltigkeit muss die Verwendung von Recycling-Beton ausgebaut werden, damit eine wirklich geschlossene Kreislaufwirtschaft erreicht wird, ist Andreas Auer, Präsident des bau.recycle – Konsortium für Baustoffverwertung überzeugt.
„Damit dies gelingt, haben wir mit dem Amt für Geologie und Baustoffprüfung eine Forschungskonvention abgeschlossen. Dabei geht es darum, die Entwicklung neuer Baustoffe mit Recyclingprodukten zu forcieren. Es soll erprobt und nachgewiesen werden, wo überall Beton mit Recyclingprodukt-Anteil eingesetzt werden kann und welche Voraussetzungen sowie Rezepturen dieser sog. RC-Beton für die verschiedenen Einsatzbereiche erfüllen muss“, erklärt Auer.
Konkret funktioniert die Konvention so, dass die Mitglieder des bau.recycle – Konsortium für Baustoffverwertung RC-Produkte herstellen und Betonrezeptvorschläge im Labor erarbeiten und daraus Blöcke für die Tests im Großversuch anfertigen. Das Amt für Geologie und Baustoffprüfung führt die diesbezüglichen Tests und Analysen zur Einhaltung der Werte durch und erstellt sämtliche Gutachten sowie erarbeitet und interpretiert die Daten.
Gemeinsames Ziel der Projektpartner ist die Erarbeitung einer Leitlinie zur Herstellung von Beton mit Recyclingprodukten, sog. RC-Beton, und die Abfassung einer Vorlage für eine entsprechende UNI-EN-Norm für Italien. Damit soll sichergestellt werden, dass RC-Beton überall dort zum Einsatz kommen kann, wo dies technisch möglich ist. „Dies wäre ein wichtiger Beitrag zur Ressourcenschonung, die heute aktueller ist, denn je“, unterstreicht Volkmar Mair, Direktor des Amtes für Geologie und Baustoffprüfung. Zudem sollen die Ergebnisse der Studie für die Lehre und Forschung zur Verfügung gestellt werden.