Von: luk
Bozen – 19 Teilnehmerinnen am Lehrgang für Verwaltungs- und Aufsichtsrätinnen haben unlängst ihr Diplom erhalten.
Der Lehrgang für angehende Verwaltungs- und Aufsichtsrätinnen stößt auf positive Rückmeldungen: Neben den 19 Teilnehmerinnen an der ersten Ausgabe der Fortbildungsreihe haben bereits weitere 100 Frauen ihr Interesse an einer Neuauflage des Lehrganges, der im Rahmen der Frauenakademie des Landesbeirates für Chancengleichheit und in Zusammenarbeit mit dem WIFI sowie der Handelskammer Bozen im Herbst dieses Jahres gestartet war, bekundet. Ziel dieser neuartigen Aus- und Weiterbildung ist die Stärkung der Frauen, welche bereits Führungspositionen innehaben oder eine solche anstreben. “Die Neugierde auf Neues und auch auf Unbekanntes soll eine treibende Kraft für angehende Verwaltungs- und Aufsichtsrätinnen sein. Weil Frauen sich aber oft nicht genug auf diese verantwortungsvolle Aufgabe vorbereitet fühlen, schrecken vielleicht gar einige vor der Übernahme dieser Funktionen zurück”, unterstrich die Landesrätin für Chancengleichheit Martha Stocker bei der Diplomverleihung. Deshalb sei eine präzise Vorbereitung auf die gestellten Aufgaben auch die Voraussetzung für die Erfüllung der mitunter sehr hohen Anforderungen, so die Landesrätin.
Sechs Module zu je vier Stunden an drei Wochenenden mit Experten aus den Bereichen Gesellschaftsrecht, Unternehmensführung, Personalmanagement, öffentliches Auftragswesen und Kommunikation haben die inhaltlichen Kompetenzen der 19 Teilnehmerinnen weiter gestärkt. “Auch wenn wir die gesetzlich vorgeschriebene Drittelquote bei den Aufsichtsräten mittlerweile erreicht haben, muss immer noch darauf hingewiesen werden. Umso wichtiger ist es deshalb, dass Frauen ihre Chancen aktiv nutzen und präsent sind”, forderte Ulrike Oberhammer, die Präsidentin des Landesbeirates für Chancengleichheit. Der nächste Lehrgang ist bereits in Planung und soll ausgebaut werden, auch sind Weiterbildungsmodule und Auffrischungskurse vorgesehen.
Drei Verwaltungsrätinnen haben bei der Abschlussveranstaltung von ihren Erfahrungen berichtet und wertvolle Impulse an die frischgebackenen Absolventinnen des Lehrganges weitergegeben. Luitgard Spögler (Präsidentin des Verwaltungsrates von Banca Sistema), Sandra Lando (Vizepräsidentin des Verwaltungsrates der Therme Meran AG) und Katrin Teutsch (Verwaltungsrätin der Mediocredito Investitionsbank Trentino/Südtirol) zeichneten einen nicht immer einfachen Weg nach, der aber auch einzigartige Erfahrungen ermöglicht hat. Landesrätin Stocker konnte ihre Aussagen bestätigen: “Der berufliche Werdegang einer Frau zwingt manchmal einerseits Dinge zurückzulassen, aber andererseits gewinnt man vieles an Erfahrungen und Erkenntnissen, die man sonst nicht gemacht hätte.”
Die Absolventinnen des Lehrgangs und Frauen, die bereits Erfahrung in einem Verwaltungs- oder Aufsichtsrat gesammelt haben, werden künftig in einem neuen Netzwerk miteinander verbunden, zu welchem bei der Diplomverleihung der Grundstein gelegt wurde. Das Netzwerk umfasst nicht nur die Funktionärinnen der öffentlichen Gesellschaften, sondern auch der Privatgesellschaften, damit ein entsprechender fruchtbringender Erfahrungsaustausch stattfinden kann. Bei jährlichen Treffen und im Rahmen des von Landesrätin Stocker eingeführten Sommercocktails soll die Netzwerkarbeit der Verwaltungs- und Aufsichtsrätinnen weitergeführt und ausgebaut werden.