sweet afFAIR in St. Ulrich mit Isolde Kostner

Von den schnellen Schiern zur fairen Schokolade

Donnerstag, 14. Dezember 2017 | 19:31 Uhr

St. Ulrich – Mehr als 100 Menschen kamen heute um 17.00 Uhr ins Kulturhaus „Luis Trenker“ nach St. Ulrich, um gemeinsam mit der Jahrhundertsportlerin Isolde Kostner die 14. Tür des schokoladigen Adventskalenders sweet afFAIR zu öffnen. Um die Jahrtausendwende gehörte die Grödnerin zu den weltbesten Athletinnen in den Disziplinen Abfahrt und Super-G. Inzwischen ist Isolde Kostner zweifache Mutter. Fairer und lokaler Einkauf ist ihr ein großes Anliegen. Schokolade dürfe in ihrem Haushalt nie fehlen, sagte die 42-Jährige. Sie legt allerdings großen Wert darauf, dass diese fair gehandelt ist und damit auch für gute Qualität bürge. Sie fragt in den Geschäften speziell nach fairer Schokolade. Kulturreferent Ivan Senoner betonte den Wert des Weltladens von St. Ulrich, den es seit elf Jahren gibt. Vom Weltladen strahle Gerechtigkeit und Fairness in das gesamte Grödner Tal hinein, sagte er bei der Präsentation des schokoladigen und fairen Adventskalenders. Der Kirchenchor von St. Ulrich machte im Rahmen der Klöcklnacht mit Laternen und in traditionellen Kleidern bei „sweet afFAIR“ halt und umrahmte die Aktion musikalisch.

Viktoria Obermarzoner vom Schauspielkollektiv binnen-I lud die Anwesenden mit einem Theater ein, sich von der konventionellen Schokolade zu verabschieden und mit fairer Schokolade eine Beziehung einzugehen und auch dabei zu bleiben. Danach verkosteten die Besucherinnen und Besucher faire Tafel- und Trinkschokolade.

Obwohl der Weltmarkt nach immer mehr Schokolade giert, steckt der Kakaoanbau an der Elfenbeinküste und in Ghana in der Krise. Um auf diese Tatsache aufmerksam zu machen, öffnen die Südtiroler Weltläden und die oew-Organisation für Eine solidarische Welt in der heurigen Adventszeit in 24 Südtiroler Ortschaften 24 besondere Türen. Ziel von sweet afFAIR ist es, Alternativen zur konventionellen Schokolade aufzuzeigen und den Wert und die Wichtigkeit fair gehandelter Schokolade aufzuzeigen. Weil vor allem junge Menschen keine Perspektiven auf den Kakaoplantagen in Äquatornähe mehr sehen, suchen sie ihr Glück in der Stadt oder eine bessere Zukunft in Europa. Wenn sich auf den Kakaofeldern nicht maßgeblich etwas ändert, wird sich Kakao in nächster Zukunft enorm verknappen und die Krise auch Europa erreichen. Nur knapp ein Prozent der in Südtirol verkauften Schokolade ist fair gehandelt.

Nächster Treffpunkt von sweet afFAIR ist morgen Freitag, 15. Dezember in Kastelruth. Um 17.00 Uhr wird die Tür zum Rathaus geöffnet.

Von: mk

Bezirk: Salten/Schlern