Von: mk
Bozen – Mit dem letzten Kontoauszug des Jahres ist die Bank verpflichtet, eine detaillierte Aufstellung aller im Laufe des Jahres angefallenen Spesen bereitzustellen. So haben Kundinnen und Kunden die Möglichkeit, die tatsächlichen Kosten ihres Kontos zu überprüfen und mit den aktuellen Konditionen am Markt – laut dem Vergleich der Verbraucherzentrale Südtirol (VZS) – zu vergleichen.
Die VZS hat die Kosten für Bankkonten bei lokalen und nationalen Banken untersucht. Da der offizielle Vergleichswert ICC (Indicatore dei Costi Complessivi – Indikator der Gesamtkosten) bei mehreren Kontomodellen nicht verfügbar war, hat die VZS eigene Musterprofile erstellt und auf dieser Basis die jährlichen Kosten berechnet. Die vollständigen Tabellen mit den Ergebnissen für die verschiedenen Kontoarten findet ihr hier!
Im Vergleich wurden Sonderangebote und befristete Rabatte bewusst nicht berücksichtigt.
Schalterkonten
Das traditionelle Konto. Wer alle Bankgeschäfte am Schalter abwickelt und Mitteilungen in Papierform bevorzugt, zahlt für ein Schalterkonto im Durchschnitt rund 125 Euro pro Jahr. Die Preisspanne ist beträchtlich: Zwischen dem günstigsten und teuersten Anbieter liegen fast 430 Euro. Das preiswerteste Konto liegt bei 73,60 Euro jährlich (zuzüglich Stempelsteuer, falls geschuldet).
Tipps zum Sparen:
• Kontoauszüge und Mitteilungen per E-Mail anfordern,
• Bargeld nur an Automaten der eigenen Bank abheben,
• SEPA-Überweisungen über Onlinebanking durchführen.
Kundinnen und Kunden mit wenigen Transaktionen können mit einem Konto mit niedrigen Fixkosten sparen. Wer hingegen regelmäßig Schalterdienste nutzt, für den können Pauschalangebote mit höheren Grundgebühren lohnender sein.
Onlinekonten
Die Zeiten „echter“ Null-Euro-Konten scheinen sich dem Ende zuzuneigen. Zwar gibt es solche Angebote noch, sie sind jedoch häufig an Bedingungen wie regelmäßige Geldeingänge oder einen Mindestkontostand gebunden. Der durchschnittliche Jahrespreis für ein Onlinekonto beträgt derzeit 57,48 Euro. Hier geht es zur Tabelle.
Neu auf dem Markt ist die große spanische Bank BBV, die mit hohen Zinsen wirbt – allerdings nur für die ersten sechs Monate. Danach können sich die Konditionen ändern. Das Konto ist kostenlos, wenn auf eine Kreditkarte verzichtet wird.
Basiskonto
Zur Förderung der finanziellen Inklusion hat der Gesetzgeber festgelegt, dass Banken ein Basiskonto kostenlos und stempelsteuerfrei zur Verfügung stellen müssen – für alle Verbraucherinnen und Verbraucher mit einem gültigen ISEE unter 11.600 Euro.
Eine besondere Version des Basiskontos ist zudem kostenlos, aber nicht stempelsteuerbefreit für Personen mit einem Bruttojahreseinkommen aus Renten von maximal 18.000 Euro, sofern sie nicht unter die ISEE-Regelung fallen. Weitere Informationen dazu in der Tabelle Basiskonto (https://www.consumer.bz.it/sites/default/files/Tabelle%20Basiskonto.pdf) verfügbar.
Das Fazit der Verbraucherschützer
„Ein Bankkonto ist heute unverzichtbar für die wirtschaftliche Teilhabe. Umso wichtiger ist es, sich der tatsächlichen Kosten bewusst zu sein und zu prüfen, welche Leistungen im eigenen Konto enthalten sind. Leider wird vieles zunehmend komplex – gerade deshalb lohnt es sich, sich aktiv mit dem Thema auseinanderzusetzen und gegebenenfalls Alternativen zu prüfen“, so die VZS.
Wer den Anbieter wechseln möchte, kann dies unkompliziert tun: Die neue Bank übernimmt auf Wunsch den Wechselservice. Dieser muss laut Vorschrift innerhalb von zwölf Arbeitstagen abgeschlossen sein.
Der Tipp zum Schluss: Auch Bankgebühren sind verhandelbar – nachfragen lohnt sich!
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