Von: luk
Bozen – Angesichts der hohen Corona-Zahlen der vergangenen Tage und dem steigenden Druck auf die Krankenhäuser nehmen auch die Zweifel an der Abhaltung der Weihnachtsmärkte in Südtirol zu. Bekanntlich verhandelt die Landesregierung heute in Rom über eine Möglichkeit zur Verschärfung der Corona-Maßnahmen in Südtirol. Neben Verschärfungen in einzelnen Gemeinden könnten dann auch die Christkindlmärkte wackeln.
Schon gestern nach der Sitzung der Landesregierung hat Landeshauptmann Arno Kompatscher ein Fragezeichen hinter die Christkindlmärkte gesetzt. Er wollte nicht ausschließen, dass die Märkte reduziert oder ganz abgesagt werden müssen. Dagegen stemmen sich aber die Wirtschaftstreibenden, allen voran der hds, der von Panikreaktionen spricht.
“Absage der Christkindlmärkte kommt nicht in Frage”
“Die Entscheidung der Landesregierung, heuer die Christkindlmärkte unter strengen Auflagen zuzulassen, war und ist ein positives und verantwortungsvolles Signal, um die Attraktivität und Lebendigkeit von Südtirols Orten und Städten zu stärken”, so der hds – Handels- und Dienstleistungsverband Südtirol.
„Jetzt plötzlich aus einer Panikreaktion alles in Frage stellen zu wollen und laut an eine kurzfristige Absage zu denken, ist unbegründet und alles andere als vertrauenswürdig. Es scheint so als ob nun die Märkte sozusagen auf dem Silbertablett geopfert werden, um halt irgendeine Maßnahme setzen zu wollen. Stattdessen ist es eine reine Alibiaktion, ohne ein Gesamtkonzept zu haben und ohne das Ganze im Blick zu haben“, kritisiert hds-Präsident Philipp Moser.
„Ja, wir haben ein Problem, aber dieses Problem wird nicht mit derartigen Einzelaktionen gelöst! Auch jetzt 18 Gemeinden sperren zu wollen, geht in die gleiche Richtung. Wir brauchen Lösungen und keine Ausreden. Fakt ist: Geimpfte Personen sollen Vorteile haben und für ihre gesellschaftliche Verantwortung belohnt werden“, unterstreicht der Präsident.
„In dieser besonders heiklen Phase für Arbeitgeber und Arbeitnehmer, einfach diese Märkte abzusagen, wäre eine kurzsichtige Sichtweise, die niemandem hilft. Die Unternehmer haben entsprechende Investitionen getätigt und Mitarbeiter angestellt. Ein hoher Schaden wäre die Konsequenz“, betont Moser, der die Überlegungen der Landesregierung ankreidet.
“Sollte es die Lage verlangen, dann ist es ohne weiteres möglich, verschärfte Sicherheitsmaßnahmen – wie 2G – zu ergreifen. Aber einfach absagen, kann nicht die Lösung sein“, so der hds-Präsident abschließend.