Von: mk
Klausen – Die jüngste Sitzung des Bezirksausschusses Eisacktal/Wipptal des Südtiroler Wirtschaftsrings fand in der Kellerei Eisacktal in Klausen statt. Bezirkspräsident Hartmut Überbacher begrüßte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer und betonte die Wichtigkeit eines regelmäßigen und fachlich fundierten Austauschs zwischen Wirtschaft und Politik. SWR-Präsident Sandro Pellegrini richtete anschließend Grußworte an die Anwesenden und hob hervor, dass komplexe Zukunftsthemen wie Wohnen nur im engen Schulterschluss aller relevanten Akteure lösbar seien. Im Anschluss stellte Obmann Peter Baumgartner die Entwicklung, Organisation sowie die erfolgreiche Qualitäts- und Nachhaltigkeitsstrategie der Kellerei Eisacktal vor.
Im Mittelpunkt der Sitzung stand der Austausch mit Landesrat Peter Brunner, der die Schwerpunkte und Lösungsansätze der aktuellen Wohnreform 2025 präsentierte. Dabei unterstrich er, dass die Reform ein konkretes Maßnahmenbündel beinhaltet, um leistbaren Wohnraum für die einheimische Bevölkerung langfristig sicherzustellen. Zu den vorgesehenen Handlungsfeldern zählen ein klar definierter, preislimitierter Wohnbau in Kooperation zwischen öffentlicher Hand und Bauträgern sowie neue und zielgerichtete Fördermechanismen für Eigentum und Mietmodelle. Zudem wurde ein vereinfachter Zugang zu zinsbegünstigten Darlehen genannt.
Neben den Maßnahmen der Wohnreform wurden vom Landesrat auch zusätzliche Initiativen und Förderungen vorgestellt. Hierzu gehören die stärkere Nutzung und Förderung energetischer Sanierungen bestehender Bausubstanz sowie der Grundgedanke „Braun vor Grün“, um den zusätzlichen Bodenverbrauch nachhaltig zu reduzieren.
„Leistbares Wohnen gelingt nur, wenn Politik, Wirtschaft, Gemeinden und Bauträger gemeinsam handeln. Die Wohnreform 2025 bietet konkrete Lösungen und ist ein wichtiger Schritt, um jungen Menschen, Familien und Arbeitnehmenden eine Zukunft in Südtirol zu ermöglichen“, sagte Landesrat Brunner.
Bezirkspräsident Überbacher unterstrich die Bedeutung klarer Rahmenbedingungen, Planbarkeit und Umsetzung. „Die Herausforderungen am Wohnungsmarkt sind vielfältig, aber lösbar. Was wir brauchen, sind praktikable, verständliche, zeitnahe und mutige Maßnahmen, die in der Realität funktionieren – und keine zusätzlichen Hürden. Wir als Wirtschaftsring sind bereit, unseren Beitrag zu leisten, unsere Expertise einzubringen und konstruktiv mitzuwirken“, betonte Überbacher.
Auch SWR-Präsident Pellegrini verwies auf die gemeinsame Verantwortung aller Akteure: „Wirtschaft, Politik und Gemeinden müssen an einem Strang ziehen – nicht nacheinander, sondern gleichzeitig. Die Wirtschaft bringt Know-how, Innovationskraft und Projektfähigkeit mit; die Politik sorgt für Planungssicherheit, Fairness und verlässliche Umsetzung. Nur so können wir nachhaltig Wohnraum schaffen, der für die Menschen leistbar bleibt.“
Der Südtiroler Wirtschaftsring begrüßte im Plenum die Bereitschaft zum kontinuierlichen Austausch und plädierte für eine systematische Einbindung wirtschaftlicher Expertise in Entscheidungsprozesse, damit gesetzliche Regelungen effizient, praxistauglich, finanzierbar und rechtssicher umgesetzt werden können. Abschließend dankten die Teilnehmenden der Kellerei Eisacktal für die Gastfreundschaft und hoben die Relevanz eines langfristig angelegten, faktenbasierten und lösungsorientierten Dialogs hervor.




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