Von: luk
Bozen/Brixen – Nach dem schweren Zugunglück bei Brixen laufen die Ermittlungen zur Aufklärung auf Hochtouren. Laut Medienberichten steht derzeit die Bremsanlage im Fokus der Staatsanwaltschaft.
Offenbar sollen laut einem ersten Eindruck nach dem Lokalaugenschein die Bremsblöcke der Sanierungsmaschine, die das Unglück mit zwei Toten und drei Schwerverletzten verursacht hat, abgenutzt gewesen sein.
Staatsanwalt Markus Mayr wird einen Sachverständigen mit einem Gutachten beauftragen.
Zu klären sind mehrere Punkte: Zum einen, ob die Bremsen bereits vor den Versuchen des Lokführers, den in Fahrt geratenen Bauzug aufzuhalten, stark abgenutzt waren und zum anderen, ob das Bremssystem womöglich beim vorangegangenen Abkopplungsmanöver beschädigt worden sein könnte.
Ein anderer Verdacht, dem die Ermittler nachgehen und der vom Gutachter penibel berechnet werden muss, betrifft das Gewicht des Zuges. War er womöglich zu schwer beladen und hat das – verstärkt durch das abschüssige Streckenstück – zum Versagen der Bremsen geführt?
Indes gehen die Gleisarbeiten an der Unfallstelle weiter: Der starke Regen hat die Arbeiten an der beschädigten Bahnstrecke bei Brixen aber verzögert. Rund 60 Arbeiter waren damit beschäftigt, die Schienen wieder Instand zu setzen. Beide Gleise sollen noch heute für den Zugverkehr freigegeben werden. Wie viele Züge tatsächlich fahren werden, ist noch unklar.
Zwei Arbeiter aus Caserta bei Neapel waren bei dem Unglück ums Leben gekommen.
Baggerführer Salvatore Verrolla (42) aus Mondragone wurde aus seinem Bagger geschleudert – er starb wenig später an der Unfallstelle. Achille De Lisa (52) aus Mondragone wurde in seinem Schweißgerät zu Tode gedrückt.
Weitere drei Arbeiter wurden erheblich verletzt: Einer von ihnen konnte inzwischen das Krankenhaus wieder verlassen.