Bozen – Ein 50-jähriger Oberst der Alpini-Truppen wurde am Donnerstagmorgen tot in seinem Büro in der Kommandozentrale in Bozen aufgefunden. Nähere Details wurden vom Kommando der Alpini nicht mitgeteilt. Hinweise auf ein Fremdverschulden gibt es derzeit keine.
Gegen den Oberst hat die Militärstaatsanwaltschaft allerdings wegen schweren Betrugs ermittelt. Am 20. April sollte eine Anhörung in Rom stattfinden.
Bei der Untersuchung geht es um die Lieferung von Militärfahrzeugen für italienische Soldaten in Kabul in Afghanistan. Einige der Fahrzeuge sollen mit einer dünneren und damit billigeren Panzerung ausgestattet gewesen sein, als es ursprünglich vereinbart worden war.
Damit hätte auch die Sicherheit der Soldaten in Afghanistan gefährdet werden können.
Die Ermittlungen waren wegen des Todes vom 37-jährigen Alpini-Hauptmann Marco Callegaro ins Rollen gekommen. Er war in der Nacht vom 24. auf den 25. Juli 2010 in seinem Büro auf dem Flughafen von Kabul tot aufgefunden worden.
Die Ermittler gehen von wiederholten Verhandlungen mit einer afghanischen Firma aus, die unrechtmäßig bevorzugt worden war. Die Vorfälle sollen im Mai 2010 stattgefunden haben.
Von: mk
