Moskau erwartet offenbar ukrainischen Vorstoß

Auf der Krim werden Schützengräben ausgehoben

Donnerstag, 10. November 2022 | 14:51 Uhr

Cherson/Krim – Russland hat gestern den Abzug aus der südukrainischen Stadt Cherson angekündigt. Doch ganz so leicht wollen die Befehlshaber des Kremls die Rückeroberung der Stadt für die Ukraine nicht machen. Brücken wurden laut den britischen Geheimdiensten zerstört und Minen gelegt.

Anscheinend gehen die Russen zudem davon aus, dass die Ukraine noch weiter vorstoßen könnte. IM Norden der Krim werden laut aktuellen Satellitenfotos neue Schützengräben in die Landschaft gezogen.

Die Bilder, die der Schweizer Benjamin Pittet, Spezialist für OSINT (Open Source Intelligence) auf Twitter teilte, zeigen, wie in der Nähe des Kontrollpunkts Tschonhar zwischen der Oblast Cherson und der Halbinsel Krim alte Gräben wieder instand gesetzt und neue ausgehoben wurden.

Aktuell gehen Experten davon aus, dass der angekündigte Rückzug der Putin-Armee über mehrere Tage andauern wird. Vermutlich wird Artilleriefeuer die abziehenden Einheiten begleiten, um sie zu schützen. Vor allem die Überquerung des Dnipro dürfte für die russischen Truppen heikel werden, da sie an den Übergängen besonders verletzlich sind.

Am Mittwoch hatte der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu den Rückzug aus der südukrainischen Stadt Cherson und weiteren Teilen des dort besetzten Gebiets angekündigt. Der Verlust der Region hat laut Einschätzung der britischen Geheimdienste folgenreiche Auswirkungen: Er wird Russland wahrscheinlich sein strategisches Ziel verwehren, eine Landbrücke bis zur Hafenstadt Odessa aufzubauen.

Von: luk