Bär reißt vermutlich zwei Esel in Tirol

Von: Ivd

Pfunds – Zwei tote Esel sorgen im Tiroler Oberland für Verunsicherung. In der Gemeinde Pfunds, unweit der Schweizer Grenze, wurden am vergangenen Wochenende die Kadaver der beiden Tiere entdeckt. Der erste Verdacht liegt nahe, dass es sich um die Spuren den Angriffs eines Bären handeln könnte.

Die Tiere wurden von einem Amtstierarzt untersucht. Die Ergebnisse lassen auf einen Großraubtierangriff schließen. Auch wenn der Bär nicht eindeutig als Verursacher bestätigt ist, geht die Spur in diese Richtung. Proben wurden gesichert und zur Analyse an ein spezialisiertes Institut in Wien geschickt. Eine genetische Untersuchung soll nun klären, ob tatsächlich ein Bär für den Vorfall verantwortlich ist und wenn ja, welcher.

Keine Panik, aber wachsam bleiben

Seitens der Tiroler Landesregierung gibt es vorerst Entwarnung. Es bestehe kein Hinweis auf eine akute Gefahr für die Bevölkerung. In den letzten Jahren habe man es in Tirol mit äußerst scheuen Bären zu tun gehabt, heißt es. Die Tiere meiden in der Regel den Kontakt zum Menschen.

Dennoch bitten die Behörden um Aufmerksamkeit. Wer Spuren, Sichtungen oder Schäden bemerkt, die auf ein Großraubtier hindeuten, soll diese rasch melden, entweder über die Website des Landes Tirol oder direkt bei der Bezirkshauptmannschaft. Fotos oder Videos sind dabei besonders hilfreich.

Kein Einzelfall

Im Bezirk Landeck wurden in diesem Jahr bereits mehrere Hinweise auf Bärenaktivität registriert, zuletzt im Juni. Auch in Pfunds selbst ist in der Vergangenheit bereits ein Bär nachgewiesen worden. Ob der aktuelle Fall mit bekannten Tieren in Verbindung steht, ist noch unklar.

Für viele Menschen in der Region bleibt ein mulmiges Gefühl. Es geht nicht nur um Sicherheit, sondern auch um den Umgang mit einer Rückkehr der Wildtiere, die lange Zeit aus dem Alpenraum verschwunden waren. Wie dieser Umgang künftig aussehen soll, wird auch über diesen Fall hinaus zu diskutieren sein.