Standesamtliche Trauungen weiter im Trend

Bemerkenswerter “Hochzeitstourismus” in Südtirol

Dienstag, 08. Juli 2025 | 10:26 Uhr

Von: luk

Bozen – Im Jahr 2024 haben in Südtirol 2.204 Paare den Bund der Ehe geschlossen. Damit bleibt die Zahl der Hochzeiten nahezu unverändert gegenüber dem Vorjahr (minus drei). Sie liegt weiterhin über dem Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre (2.150). Die Eheschließungsrate beträgt 4,1 Promille und liegt deutlich über dem gesamtstaatlichen Wert von 2,9 Promille.

Standesamtliche Trauungen weiter im Trend

Drei Viertel der Hochzeiten (75,8 Prozent) wurden standesamtlich geschlossen. In den größeren Städten wie Bozen (89,8 Prozent) und Meran (85,5 Prozent) dominiert dieser Ritus besonders stark. Nur noch ein Viertel aller Eheschließungen erfolgte kirchlich. Regional ist der Anteil kirchlicher Trauungen im Bezirk Salten-Schlern mit 38,8 Prozent am höchsten.

Zahl der eingetragenen Lebenspartnerschaften bleibt konstant

Zudem wurden im Jahr 2024 insgesamt 22 gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften eingetragen, 14 davon zwischen Frauen und acht zwischen Männern. Das ist ein leichter Rückgang gegenüber dem Vorjahr (31). Die Gesamtzahl bewegt sich seit Jahren zwischen 20 und 30 pro Jahr.

Geheiratet wird in den wärmeren Monaten

Der beliebteste Heiratsmonat war der Juni mit 363 Trauungen, gefolgt von Mai (338) und September (311). In den Wintermonaten von November bis Februar hingegen wird am seltensten geheiratet.

Es wird immer später geheiratet

Auffällig bleibt der Trend zur späten Eheschließung. Männer waren bei der Erstheirat im Durchschnitt 38,9 Jahre alt, Frauen 36,0 Jahre. Werden auch Zweitehen berücksichtigt, steigt das Durchschnittsalter auf 41,4 Jahre bei Männern und 38,0 Jahre bei Frauen.

Jede fünfte Hochzeit (20,3 Prozent) war eine Zweitehe. In den meisten Fällen war zuvor mindestens eine der beiden Personen geschieden. Bei 33,1 Prozent war der Mann, bei 29,1 Prozent die Frau bereits verheiratet, bei 32 Prozent beide.

Zahl der binationalen Hochzeiten geht zurück

Der Anteil binationaler Ehen – bei denen einer der Ehepartner nicht die italienische Staatsbürgerschaft besitzt – lag bei 13,3 Prozent (293 Ehen) und ist damit leicht rückläufig. In 175 Fällen war der Bräutigam italienischer, in 118 Fällen die Braut italienischer Staatsbürger.

Hochzeitstourismus weiter zunehmend

Bemerkenswert bleibt der sogenannte „Hochzeitstourismus“: In 13,6 Prozent der Fälle – 300 der im Jahr 2024 in Südtirol geschlossenen Ehen – hatten beide Partner ihren Wohnsitz vor und nach der Eheschließung im Ausland. Besonders beliebt für diese Feiern sind die Bezirke Burggrafenamt (65 Hochzeiten) und Eisacktal (48).

Fast die Hälfte der volljährigen Bevölkerung Südtirols ist verheiratet

Zum Stichtag 31. Dezember 2024 waren 47,6 Prozent der volljährigen Südtiroler Bevölkerung verheiratet oder lebten in einer eingetragenen Partnerschaft, 41,1 Prozent waren ledig, 6,6  Prozent verwitwet und 4,6 Prozent geschieden.

Bezirk: Bozen

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