Von: mk
Bozen – Mit Beschluss Nr. 383 vom 11. Mai 2021 hat der Südtiroler Sanitätsbetrieb ein Pilotprojekt gestartet, welches für ein besseres Klima der Wartenden in der Notaufnahme sorgen soll: Über das Rote Kreuz wird eine Gruppe von geschulten Freiwilligen als Bindeglied zwischen Patient/Angehörigen und Personal eingerichtet. Gestartet wird am Krankenhaus Bozen.
Grund für diese Entscheidung ist die hohe Anzahl von Patientinnen und Patienten, die täglich Südtirols größte Notaufnahme aufsuchen: Rund 230 Menschen pro Tag werden dort betreut. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Dienstes bemühen sich nach Kräften, für die Wartenden auch mit Rat und Tat zur Verfügung zu stehen, schaffen das aber aus Zeitgründen nicht immer. „Deshalb war es uns ein Anliegen, dass wir ihnen jemanden zur Seite stellen, der z.B. die Betroffenen beruhigt, für sie Auskünfte einholt, ihnen Orientierung gibt oder ihnen auch nur auf Wunsch einen Kaffee oder Wasser besorgt – das sind kleine Dinge, die aber gerade in Spitzenzeiten sehr viel zur Deeskalation und zum besseren Wohlfühlklima beitragen“, so Generaldirektor Florian Zerzer, der besonders Pflegedirektorin Marianne Siller dankt, die in der Errichtung des Dienstes federführend war.
Auch Landesrat Thomas Widmann begrüßt die Initiative: „Oftmals entstehen Unsicherheiten oder Ängste, aber auch aggressives Verhalten gerade deshalb, weil niemand die Zeit hat, auf die Wartenden einzugehen – damit möchten wir nun einen Freiwilligendienst schaffen, der für Personal, Patienten und Angehörige ein Gewinn ist.“
Koordiniert wird der Dienst, der vorzugsweise zu Spitzenzeiten eingesetzt wird, vom Roten Kreuz. Die Freiwilligen erhalten eine Schulung, um neben Themen wie Gesprächsführung und nonverbaler Kommunikation auch Details zur Institution Krankenhaus und zu Datenschutz und Hygiene zu erlernen.
Die Aktivierung dieses Dienstes ist Teil eines Konzeptes zur Verbesserung der Notaufnahme am Krankenhaus Bozen. Durch diese Initiative soll die gefühlte Qualität – nicht immer messbar, aber wichtig für das Empfinden von Wärme und Menschlichkeit – verbessert werden. Sollte sich das Konzept bewähren, so kann es auch auf andere größere Notaufnahmen ausgedehnt werden.