Von: luk
Zürich – Mehrere Schweizer Parlamentarier fordern eine sogenannte Durchfahrtsabgabe für ausländische Urlauber, die das Land nur zur Durchreise nutzen – etwa um von Deutschland nach Italien zu kommen. Ziel sei es, das hohe Verkehrsaufkommen an Feiertagen und in der Ferienzeit zu reduzieren.
Die geplante Gebühr soll fällig werden, wenn Autofahrer ohne Aufenthalt durch die Schweiz reisen. Vorgesehen ist ein flexibles Modell: Wer zu Stoßzeiten wie Pfingsten oder Ferienbeginn fährt, soll mehr zahlen, an verkehrsarmen Tagen weniger. Die Nummernschilder sollen an der Grenze automatisch erfasst werden.
Besonders betroffen vom Transitverkehr ist der Kanton Uri, der am Nordportal des Gotthard-Tunnels liegt. Nationalrat Simon Stadler (Die Mitte) sagte im Radio SRF, er habe „ein bisschen die Schnauze voll“ vom Dauerstau und betonte, dass nicht Ausländer, sondern die einheimische Bevölkerung benachteiligt werde.
Ob die Abgabe mit dem Landverkehrsabkommen zwischen der Schweiz und der EU vereinbar ist, wird derzeit geprüft. Bis zu einer möglichen Umsetzung sind noch rechtliche und politische Hürden zu nehmen. Das Parlament befasst sich frühestens im September damit. Würde ein solches Modell tatsächlich eingeführt, hätte das wohl auch Folgen für andere Alpenübergänge – etwa den Brenner, der dann vermutlich noch mehr Zustrom erhält.
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