Von: mk
Bruneck – Die Grünen Bruneck nehmen mit Sorge die jüngsten Äußerungen rechter Parteien zur Situation im Sternwaldile-Park zur Kenntnis. Die Ortsgruppe der Süd-Tiroler Freiheit Bruneck hatte in einer Aussendung behauptet, in der stadtnahen Naherholungszone würden seit 1. Juli illegal zwei Südamerikaner zelten, ihren Müll hinterlassen und sich aggressiv gegenüber Anrainern verhalten.
Laut Süd-Tiroler Freiheit sind die Ortspolizei und Bürgermeister Bruno Wolf bereits informiert.
Die Grünen in Bruneck ordnen die Situation unterdessen anders sein, wie aus einer Aussendung hervorgeht: „Während wir die Notwendigkeit einer geordneten Nutzung öffentlicher Räume anerkennen, distanzieren wir uns entschieden von der diskriminierenden Sprache und den einseitigen, vereinfachenden und pauschalisierende Darstellungen.“
„Fakten statt Stimmungsmache“
Eine der beiden Personen wurde laut den Grünen bereits von der Ortspolizei identifiziert. Sie hält sich legal in Italien auf, war zuletzt berufstätig und wird von den Behörden nicht als gefährlich eingestuft. Die zweite Person wird derzeit noch überprüft. Beide wurden zur Räumung des Platzes aufgefordert. Mitglieder der Grünen Bruneck konnten am Donnerstag bei einem Lokalaugenschein feststellen, dass das Gelände mittlerweile vollständig geräumt und gereinigt wurde.
Die Grünen rufen dazu auf, die Verhältnismäßigkeit zu wahren: „Die öffentliche Sicherheit ist ein berechtigtes Anliegen – doch sie darf nicht durch pauschale Vorverurteilungen ersetzt werden. Menschen in schwierigen Lebenslagen verdienen Respekt und Unterstützung, nicht pauschale Ablehnung.“
„Sachliche Einordnung statt Polemik“
Die Verwendung des Begriffs „illegales Ausländercamp“ sei laut den Grünen nicht nur sprachlich problematisch, sondern schüre bewusst Ängste und Vorurteile. „Es handelt sich um zwei Personen in einer schwierigen Lebenssituation, nicht um ein ‚Camp‘“, so die Grünen. Die Herkunft der Personen habe nichts mit der Problemlösung zu tun und sollte nicht stigmatisierend hervorgehoben werden.
Konstruktive Lösungsansätze für ein solidarisches Bruneck
„Wir setzen uns für eine Gemeinde ein, in der soziale Verantwortung, Menschlichkeit und Rechtsstaatlichkeit Hand in Hand gehen. Probleme müssen benannt und gelöst werden – aber mit Augenmaß, Empathie und ohne populistische Zuspitzung“, so die Grünen.
Statt auf Ausgrenzung zu setzen, fordern die Brunecker Grünen:
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Soziale Unterstützung: Prüfung, ob die betroffenen Personen Hilfe beim Zugang zu Unterkünften oder sozialen Diensten benötigen
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Präventive Maßnahmen: Auf- und Ausbau des Streetwork und niederschwelliger Beratungsangebote
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Deeskalation: Vermittlung bei Konflikten zwischen verschiedenen Nutzergruppen
„Auf Nachfrage bei der Caritas wurde uns mitgeteilt, dass das Obdachlosenheim Haus Jona voll belegt und die Warteliste lang sei. Auch hier gilt es, einiges zu tun”, erklären die Brunecker Grünen abschließend.
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