Von: luk
Völs/Gröden – Der Südtiroler Extremsportler und Mountainbike-Influencer Andreas Tonelli ist im Alter von 48 Jahren bei einem tragischen Unfall im Gadertal ums Leben gekommen. Wie berichtet, stürzte Tonelli am Dienstagabend in einem schwer zugänglichen Bereich des Langentals, unweit des Piz Duleda, rund 200 Meter in die Tiefe.
Nachdem er am Abend nicht zurückgekehrt war, schlugen zunächst Familienangehörige Alarm. Auch ein Freund, der eigenständig mit der Suche begonnen hatte, informierte die Rettungskräfte. Gegen 1.00 Uhr nachts konnte der leblose Körper von Tonelli schließlich von Einsatzkräften des Bergrettungsdienstes lokalisiert werden. Aufgrund der schlechten Witterungsbedingungen und der schwierigen Geländeverhältnisse war eine Bergung jedoch erst am Morgen möglich. Unterstützt wurden die Rettungsarbeiten durch die Freiwillige Feuerwehr von Wolkenstein, die Carabinieri und ein Notfallpsychologenteam.
Nach Angaben der Bergrettung hatte Tonelli sein Mountainbike auf einen Höhenweg in Richtung Piz Duleda getragen, um anschließend eine steile Abfahrt über einen nicht für Fahrräder geeigneten Pfad zu wagen. Vermutlich rutschte dabei das Hinterrad seiner Mountainbikes ab, woraufhin Tonelli die Kontrolle verlor und in die Tiefe stürzte.
Kurz zuvor hatte er um 19.15 Uhr noch eine Instagram-Story gepostet – ein Video, das ihn lächelnd mit dem Rad auf dem Rücken auf dem 2.905 Meter hohen Gipfel zeigt. Tonelli hatte über 120.000 Follower auf Instagram und war für seine waghalsigen Touren in den Dolomiten aber auch in fernen Ländern bekannt. Neben seiner Tätigkeit als Reiseorganisator und Guide war er leidenschaftlicher Fotograf und Splitboarder.
Geboren wurde Andreas Tonelli in Völs am Schlern, am Fuße eines der bekanntesten Dolomitengipfel. 2014 hatte er seinen Bürojob aufgegeben, um sich ganz dem Outdoor-Sport zu widmen. Für den norwegischen Abenteuerveranstalter Norrona Adventure, mit dem er seit 2023 zusammenarbeitete, plante er geführte Touren rund um den Globus. Auch für diese Woche war eine herausfordernde Mountainbike-Durchquerung der Dolomiten mit einer Gruppe angekündigt.
„Wir sind tief betroffen“, teilte ein Sprecher von Norrona Adventure mit. Man wolle dem Verstorbenen in den sozialen Medien gedenken.
Tonelli hinterlässt eine große Lücke in der internationalen Outdoor-Community. In einem seiner Texte schrieb er: „Ich nenne nicht nur Südtirol meine Heimat, sondern jeden Ort auf der Welt, an dem ich mich frei und glücklich fühle.“
Auch in seinem Heimatdorf und weit darüber hinaus ist die Bestürzung nach dem tödlichen Unfall groß. Um Tonelli trauern nicht nur seine Angehörige, sondern auch Freunde und Kollegen.
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