Von: mk
Brescia/Bergamo/Bozen – Ein geschäftliches Treffen in Bergamo hätte für einen 35-Jährigen aus Bozen tödlich enden können: Ein Brescianer zückte einen Revolver und schoss damit fünfmal auf ihn. Dieser wurde aber vom Vorwurf des versuchten Mordes freigesprochen, berichtet das Tagblatt Dolomiten. Nun wird vor dem Oberlandesgericht Brescia die Beweisaufnahme neu eröffnet.
Der Vorfall hat sich im Jahr 2017 ereignet: Um eine finanzielle Angelegenheit zu klären, war der Bozner mit einer Frau in deren Wohnung in Bergamo verabredet. Dort hielten sich auch zwei Bekannte der Frau auf. Während des Treffens zog der Bozner zur Einschüchterung einen Taser hervor, soll ihn aber nicht eingeschaltet und ihn – zumindest einem Zeugen zufolge – auch bald wieder eingesteckt haben.
Doch einer der Männer reagierte darauf, indem er eine Pistole zog und abfeuerte. Der 35-Jährige wurde unterhalb der Achsel, am Arm, im Bereich der Leber und zweimal am Brustkorb getroffen.
Die Schüsse hätten dem Bozner das Leben kosten können. Der Vorverhandlungsrichter in Bergamo sprach den Schützen allerdings vom Vorwurf des versuchten Mordes frei und stufte die Handlung des Angeklagten als Notwehr ein. Verurteilt wurde diese lediglich wegen illegalen Waffenbesitzes.
Der 35-Jährige wandte sich an Rechtsanwalt Nicola Nettis, der am Oberlandesgericht Brescia Berufung einlegte. Auch die Staatsanwaltschaft hatte den Freispruch angefochten. Das Berufungsverfahren fängt im Oktober an.